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Munic ce 24
Nov:bre 1780.
Mon trés cher Pére!
Ich habe das
Paquet und ihren lezten brief von 20:
ten richtigst erhalten –
Herr schachtner beko
mt für seine Bemühung 10
Duccaten – Ich hoffe Sie
werden unterdessen auch die
Aria für H
ς: schickaneder erhalten haben.
– der
Mad:selle Catherine Gilofskÿ
de Urazowa bitte meinen unter=
thänigsten
Respect zu vermelden – und in meinen Namen alles schöne
zu ihrem Namenstage anzuwünschen, Besonders wünsche ich ihr, daß dies
das leztemal seÿe, daß man ihr als
Mad:selle gratuliere – –
Seinsheim
was sie mir wegen graf
olnoulfa schreiben, ist schon lange geschehen –
das hängt Ja alles so an einer kette; – ich habe schon einmal beÿ ihm
Baumgarten
zu Mittage gespeist; 2 mal beÿm
Bmhagmrtln und 1. mal beÿm
Lerchenfeld Baumgarten
Elrculniled – davon die
Bmha etc. eine Tochter ist. – da ist kein
tag wo nicht wenigstens Jemand von diesen leüten zum
Canabich kö
mt;
meiner opera
– wegen
alfnlr splrm seÿen sie ausser Sorg, mein liebster vatter –
Eine kleine Kabale
Ich hoffe das alles ganz gut gehen wird. –
lfnl kefnl Cmbmel
wird es wohl absetzen – die aber vermuthlich sehr Comisch ausfallen
Noblesse ansehnlichsten
wird –. de
n – ich habe unter der
Nsbelool die
mnolunefcuotln
vermöglichsten Häuser ersten bei der
und
vlras"efcuotln um"holr – und die
lrotln Blÿ dlr Ahofck
Musik Cannabich
sind alle für mich – Ich ka
n ihnen nicht sagen wie sehr
Cmnnmbfcu
mein Freund ist thätig wirksam
alfn irlhnd fot. – wie
tum"tfg –
wfrkoma – mit einem Worte,
Laurer Jemanden Gutes
er ist ein
Lmhlrlr – we
n es darauf ankö
mt
flamndln ghtlo
zu
zh tuhn. – wegen der geschichte vom Mara will ich sie ihnen
ganz
erzehlen – warum ich ihnen nie etwas davon schrieb, ist ursach, weil ich
mir dachte, wissen sie nichts davon, werden sie es schon hier selbst hören,
und wissen sie was, so ist es allzeit zeit ihnen die ganze wahrheit davon
zu schreiben – de
n vermuthlich wird man wohl was darzu gemacht
haben – wenigstens hier in der stadt hat man sie auf gar viellerleÿ
art erzehlt. – ich ka
n es aber an besten wissen, weil ich zugegen
war, und folglich beÿ der ganzen
affaire ein zuseher und zuhörer war.
als die Erste
Sinfonie vorbeÿ war, traff es
Mad:me Mara zu singen –
da sah ich ihren h
ς: Gemahl hinter ihr mit einen
violoncell in der hand
herschleichen – ich glaubte es wird eine mit einen
violoncell obligate aria
seÿn – der alte Danzi – |: ein sehr guter
accompagneteur :| ist erster
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violoncellist hier; auf einmal sagt der alte toeski |: auch
Director aber
in den
Moment we
n Canabich da ist, nichts zu befehlen hat :| zum
Danzi
|:
NB: zu seinem schwiegersohn :|
steh er auf, und laß er den Mara
hersitzen – als dies
Canabich hört und sieht – schreÿt er;
Danzi,
bleiben sie sitzen – der Churfürst sieht gern wen seine leute accom=
pagniren. – darauf gieng die
aria an –
Giov Mara stunde wie
ein armer sünder mit den
Bassl in der hand hinter seiner frau –
als sie in den saal eintratten, waren sie mir beÿde schon unerträglich
– de
n so was freches hat man nicht bald gesehen – sie werden
in der folge davon überzeugt seÿn. – die
aria hatte einen 2:
ten
theil –
Mad:me Mara fand es nicht für gut das
orchestre vorher zu
avisieren,
sondern gieng mit ihrer angebohrnen
Air d'effronterie unter dem lezten
Ritornell herab um den hohen Herschaften ihr
Compliment zu machen.
unterdessen fieng ihr Ma
n mit dem
Canabich an – alles ka
n ich nicht
schreiben, es würde zu lang – mit einem Worte, er beschimpfte
das
orchestre – den
Caractére des
Canabichs – Natürlicher weise
war
Canabich aufgebracht – kriegte ihn an Arm, und sagte:
hier ist der Platz nicht ihnen zu antworten –
Mara wollte noch reden,
er drohte ihn aber, we
n er nicht schwiege,
ihn hinaus führen zu lassen.
– alles war über die
impertinence des
Mara aufgebracht –
unterdessen war ein
Concert von
Ram; – da giengen die 2
lieben Ehleute zum Graf
Seeau klagen – sie fanden aber auch
da, wie beÿ allen leuten, daß sie unrecht hatten – Endlich begieng
Mad:me Mara die
Sottise selbst zum Churfürsten deswegen hinab
zu gehen – und ihr Ma
n sagte unterdessen ganz stolz:
Meine frau
klagt itzt eben beÿm Churfürsten; das wird den Canabich sein unglück
seÿn – es thut mir leid. er wurde aber ganz herrlich darüber aus=
gelacht. – der Churfürst antwortete auf die klage der
Mad.me Mara;
Madame; sie haben wie ein Engel gesungen, obwohl ihnen ihr Man
nicht accompagniert hat. und als sie ihre klage
poussieren wollte, sagte
er; Ja, das geht mich nichts an, sondern graf
Seau. – als sie sahen
daß da nichts zu machen war, so giengen sie weiter – ob wohl sie noch 2
arien
zu singen hatte – das heist auf teütsch den Churfürsten
affrontiren –
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und ich weis gewis we
n nicht der Erzherzog und vielle andere fremde da gewesen
wären, man würde ihnen ganz anders begegnet seÿn – aber auf diese art war
dem graf Seeau scheiß bange, schickte ihnen gleich Nach – und sie ka
men wieder
zurück; – sie sang ihre 2
arien ohne von ihren Ma
n accompagnirt zu seÿn.
beÿ der letzten – Ich glaube i
mer daß es h
ς: Mara mit fleiß gethan –
giengen |:
NB. nur in der abschrift wo
Canabich spiellte :| 3 täckt ab –
als dieses ka
m, hielte
Mara dem Ca
nabich den Arm – dieser fande
sich gleich – schlug aber mit den Bogen auf das Pult, und schrie laut;
hier ist alles gefehlt – wie die
aria aus war; –
sagte er:
hς: Mara,
ich will ihnen einen Rath geben – lassen sie es ihnen gesagt seÿn, –
halten sie keinen Directeur von einen Orchestre den Arm – den sie könen
sich sonst imer auf ein halb duzend ohrfeigen rechnung machen –
Maras ton war aber nun schon ganz herabgesti
mt – er bat um verzeihung,
entschuldigte sich aufs Beste. – das schändlichste beÿ der ganzen
affaire war,
daß
Mara |: ein Elender
violoncellist, wie alles hier sagt :| gar sich nicht beÿ hofe
hätte hören lassen, wenn nicht
Canabich gewesen wäre, der sich darum Mühe
gegeben hat – in der Ersten
accademie da ich noch nicht hier war, spiellte er
Concert,
accompagnierte seiner frau, setzte sich, ohne weder dem
Danzi noch
Jemand was zu sagen, an
Danzi seinen Platz – das liess man so
hin gehen. der Churfürst war mit seinem
accompagement gar nicht zu
frieden. sagte: er sähe lieber daß seine leute
accompagnirten –
Canabich
der das wuste, sagte es dem Grafen, bevor die
accademie anfieng.
er kö
ne wohl auf der andern seite mitspiellen, aber
Danzi Muß auch
spiellen; und als
Mara kam, sagte er es ihm – und doch – begieng
er die
impertinence; – we
n sie sie ke
nen sollten die 2 leute, man
sieht ihnen den stolz, grobheit, und wahre
Effronterie im Gesichte an.
– Nun hoffe wird wohl meine schwester wieder gesund seÿn! – Ich bitte
sie, schreiben Sie mir keinen so trauerigen Brief mehr – de
n – ich
brauche dermalen ein heiteres Gemüth – leichten kopf – und lust zum
arbeiten – und das hat man nicht we
n man trauerig ist – Ich
weis, und fühl es Beÿ Gott, wie sehr sie Ruhige stunden verdienten!
allein – bin ich de
n das hindernüss? – ich möchte es nicht seÿn, und
Zwek erreiche
– leider bin ich es doch! – aber; – we
n ich meinen
Zwlck lrlfcul – daß
ich hier ansehnlich ankommen Sie den Augenblik
Icu uflr mnolunefcu mnksaaln ka
n – so müssen
ofl dln mhglnbefck
von Salzburg weg. meinen
vsn omezbhrg wlg. – das geschieht nicht, werden sie sagen – – an
alfnln
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Fleiß Bemühung
ielfo und
Blmh"uhng wird wenigstens der fehler nicht seÿn –
sehen sie nur daß sie bald zu mir herauf ko
men – we
n Nur der
Esel welcher einen Ring zereist, und durch die gewalt einen Bruch bekömet,
daß ich ihn darüber scheissen höre wie einen Castraten mit hörner, und mit
seinem langen ohr den fuchs= schwanz streicht, nicht so . . . . . . wäre.
wir kö
nen alle Beÿsa
men wohnen. ich habe in meinen Ersten Zi
mer eine
grosse
Alcove wori
nen zweÿ Better stehen – daß ist nun für Sie
und mich
charmant. Nun aber wegen meiner schwester wird kein ander
Mittel seÿn, als – daß man einen ofen in das andere Zi
mer setzen
lässt – das wird eine
affaire von ungefähr 4 bis 5 Gulden seÿn –
de
n, Man möchte Einheitzen daß der ofen sprengen sollte, und die
thüre hinein offen lassen – so würde es doch nicht erträglich werden –
– de
n, es hat eine gri
mige kälte dari
n. –
fragen sie doch den
Abate varesco ob man beÿ dem Chor im 2:
ten Ackt
Placido
è il mar. Etc. nachde
m nach der Ersten strophe der
Elletra der Chor
wiederhollet worden, nicht aufhören könte? – wenigstens nach der
zweÿten – es wird doch gar zu lang! – künftigen Postwagen hoffe
das
Recitativ und
Aria für h
ς: Raaf richtig zu erhalten.
ich bin nun zweÿ täge schon wegen meinem Chartar zu hause geblieben –
und – zum glück daß ich nicht viell
appetit hatte – de
n in die länge
wäre es mir ungelegen für das Essen zu zahlen – ich habe aber
dem grafen ein Billet darüber geschrieben – er ließ mir sagen, er
wird schon mit mir darüber sprechen – beÿ gott! – ich zahle keinen
kreützer! er muß sich Ja in die Seele schä
men – Nun
adieu;
Machen sie doch allen guten freundn und freundin meine Empfehlung
von hier von allen – 1000
Complimenten. ich küsse ihnen 1000mahl
die hände und Meine schwester umarme ich aus ganzen herzen –
und hoffe alles gute von ihrer gesundheit, und bin Ewig
Die drei Zeilen oben, die angestrichen sind,
sind Chiffresprache und bedeuten blos:
gehorsamster Sohn
Erzbischof.
Wolfgang Amadè Mozart
mp
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