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18.
Ma
nheim den 29:
ten Nov:bre
abends 1777
Mon trés cher Pére!
Heüte vormittag habe ich ihren briefe vom 24:
ten richtig erhalten, und
daraus ersehen, daß sie sich nicht in glück und unglück schicken könnten,
we
n wir allenfals so etwas übern hals beko
meten; bis dato waren wir
alle vier, wie wir sind, niemahl glücklich noch unglücklich, und dafür
dancke ich gott. sie machen uns beÿden vielle vorwürfe, und ohne daß
wir es verdienen. wir machen keine ausgaben die nicht nothwendig
sind; und was auf der Reise nothwendig ist, wissen sie so gut, und
besser als wir. daß wir uns in München so lange aufgehalten, ist kein
Mensch ursach als
ich; und we
n ich allein gewesen wäre, so wäre
ich ganz gewis in München geblieben. daß wir uns in augs=purg
14 täge aufgehalten? – – ich sollte fast glauben sie hätten
meine briefe aus augs=purg nicht beko
men? – – ich wollte
ein
Concert geben – ich wurde angesezt; da waren 8 täge weg.
ich wollte
absoulement vereisen. man liess mich nicht. man wollte
ich sollte ein
Concert geben; ich wollte gebeten seÿn. es geschahe auch.
ich gab ein
Concert. da sind nun die 14 täg. daß wir gleich nach Ma
n=
heim sind? – – dieß habe ich in meinem lezten brief beantwortet.
daß wir noch hier sind? – – ja – – kö
nen sie de
n glauben,
daß ich ohne ursache wo bleiben würde? – – aber man kö
nte doch
dem vatter – – gut, sie sollen die ursache, ja den ganzen
hergang der sachen wissen. aber beÿ gott, ich wollte davon nichts
schreiben, weil ich |: so wenig als heüte :| etwas ausführliches schreiben
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ko
nte, und sie folglich mit einer
ungewisen nachricht, | wie ich sie
kenne,| in sorgen und ku
mer gesezt hätte, welches ich allzeit
zu vermeiden suchte; we
n sie aber die ursach, meiner nach=
lässickeit, sorglosikeit und faulheit zuschreiben, so ka
n ich nichts
als mich für ihre gute Meinung bedancken, und von herzen
bedaueren, daß sie mich, ihren sohn, nicht kennen.
Ich bin nicht sorgloß, ich bin nur auf alles gefast, und kan folglich
alles mit gedult erwarten, und ertragen – – we
n nur
meine Ehre und mein guter Namen Mozart nicht darunter leidet.
Nun weil es halt so seÿn muß, so seÿe es. ich bitte aber in voraus
sich nicht vor der zeit zu freüen, oder zu betrüben; de
n es mag
geschehen, was da will, so ist es gut, we
n man nur gesund ist;
de
n die glückseelickeit bestehet – – blos in der einbildung.
den vergangenen dienstag 8 täg den 18:
ten nemlich den tag vor
Elisabeth gieng ich vormittag zum graf
savioli, und fragte ihn, ob
der Kurfürst diesen winter
es nicht möglich wäre, daß mich
dlr C:ih"rot dfloln wfntlr hier
behilt die junge Herrschaft instruiern
blumedltl? – – ich wollte
dlf jhngl ulrrocumit fnotrhfrln.
Kurf. proponieren
er sagte; ja ich will es dem
C:ih"rotln Prspsnfrln; und we
n es beÿ
mir besteht so geschieht es gewis. Nachmittag war ich beÿ
Canabich,
und weil ich auf sein anrathen zum grafen gegangen bin, so fragte
er mich gleich, ob ich dort war? – ich erzehlte ihm alles, er sagte mir.
den Winter bei uns bleiben
mir ist es sehr lieb we
n sie
dln wfntlr blÿ hno belfbln, aber noch
imer und recht in diensten wären.
lieber wäre es mir, we
n sie
faalr hnd rlcut fn dflnotln wm"rln.
ich sagte. ich wollte nichts mehr wünschen, als daß ich i
mer um
sie seÿn könnte, aber auf
blotm"ndfg wüste ich würcklich nicht
( beständig )
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zwei Kapellmeister
wie das möglich wäre. sie haben schon
zwlÿ kmpplealfotlr ich
was ich seyn könnte Vogler
wüste also nicht
wmo fcu olÿn ks"nntl, de
n dem
Vsgelr möchte
ich nicht nachstehen! das sollen sie auch nicht sagte er. hier steht
Mensch von der Musik Kapellmeister
kein
mlnocu vsn dlr ahofc unter den
kmplemlfotlr, nicht ein=
Intendant der Kurfürst könnte sie ja
mal unter den
Fntlndmnt. dlr C:ih"rot ks"nntl sfl jm
zum kammerkompositör
zha kmaalr=Csapsoftlhr machen. warten sie, ich werde mit
Grafen darüber sprechen
dem
grmiln dmrh"blr oprlculn. do
nerstag darauf war
der Graf
grosse
accademie. als mich
dlr grmi gesehen hatte, bat er
geredet hat
mich um verzeÿhung daß er noch nichts
glrldlt umt, inde
me iezt
Gallatage die Galla
die
gmeem=tmg sind; so bald aber
dfl gmeem vorbeÿ seÿn
wird er gewiß reden
wird, nemlich Mo
ntag, so
wfrd lr glwfo rldln. ich ließ
3 täg vorbeÿ gehen; und als ich gar nichts hörte, so gieng ich zu ihm,
um mich zu erkundigen. Er sagte; Mein lieber Mr: Mozart, | das war
Jagd, mithin habe ich den
freÿtag, nemlich gestern | heüt war
jmgd, aftufn umbl fcu dla
Kurfürsten unmöglich fragen können
C:ih"rotln sunms"gefcu irmgln ks"nnln; aber morgen um die
Ihnen gewis eine Antwort sagen können
Zeit werde ich
funln glwfo lfnl mntwsrt omgln ks"nnln: ich
bat ihn, er möchte doch nicht vergessen. die wahrheit zu gestehn, so
war ich, als ich weg=gieng, ein wenig aufgebracht, und entschloss
mich also, mein leichteste 6
variat: über den
fischer Menuett | die
den jungen Grafen
ich schon eigenst wegen dieß hier aufgeschrieben habe |
dln jhngln grmiln
zu bringen mit dem Kurfürsten selbst
zh brfngln, um gelegenheit zu haben,
mft dlm C:ih"rotln olebot
zu reden
zh rldln. als ich hin kam, so kö
nen sie sich die freüde nicht vor=
Gouvernante
stellen von der
gshvlrnmntl. ich ward sehr höflich empfangen.
den Grafen
als ich die
variat: herauszog, und sagte daß sie für
dln grmiln
die
gehören, sagte sie. O das ist braf; aber sie haben ja doch für
dfl
Csatlool auch was? – – iezt noch nicht, sagte ich, wen ich aber noch
Komtesse
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so lange hier bleibe, daß ich etwas zu schreiben zeit habe, so werde ich – –
bleiben den ganzen Winter
appropos, sagte sie, das freüet mich, sie
belfbln dln gmnzln wfntlr
hier
hflr. ich? – – da weis ich nichts! – – das wundert mich. das
der Kurfürst selbst
ist
Curios. mir sagte es neülich
der C:ihrot selbst.
appropos.
der Mozart bleibt den Winter hier
sagte er:
dlr aszmrt belfbt dln wfntlr hflr. Nu, we
nn
er es gesagt hat, so hat es derjenige gesagt, der es sagen
den Kurfürsten nicht hier
ka
n. de
n ohne
C:ih"rotln ka
n ich natürlicherweise
nlcut hflr
bleiben.
belfbln. ich erzehlte ihr nun die ganze geschichte. wir wurden
eins das ich morgen als
heüte nach 4 uhr hinko
men würde und
die Komtesse
für
dfl Csatlool etwas mitbringen würde. sie werden | ehe ich
mit dem Kurfürsten reden ihn
ko
me |
aft dlm C:ihrotln rldln und ich werde
fun noch
mn=
antreffen.
trliiln. ich bin heüt hin=gegangen, aber er ist heüt nicht ge=
ko
men. Morgen werde ich aber hingehen. ich habe für
dfl Csatlool
die Komtesse
ein
Rondeau gemacht. habe ich nun nicht ursache genug hier zu bleiben,
und das ende abzuwarten? – – sollte ich etwa iezt, wo der gröste
den
schritt gethan ist, abreisen? – – iezt habe ich gelegenheit mit
dln
Kurf. selbst zu reden. den winter glaube
C:ihrotln olebot zh rldln. dln wfntlr gemhbl ich werde wohl vermuthlich
denn der Kurf. hat mich lieb hält viel auf
hflr belfbln. dlnn dlr C:ihrot umt afcu eflb. umet vfle mhi
hier bleiben.
mich und weiß was ich kann
afcu; hnd wlfo wmo fcu kmn. ich hoffe ihnen in künftigen brief eine
gute nachricht geben zu kö
nen. ich
bitte sie noch einmahl sich nicht zu früh
zu früh zu freüen oder zu sorgen, und die geschichte keinem Menschen
als h
ς: bullinger und meiner schwester zu vertrauen. hier schicke
ich meiner schwester das
allegro und
Andante von der
Sonata für die
Mad:selle
Canabich. das
Rondeau folgt nächstens. es wäre zu dick gewesen, alles zusa
m
zu schicken. sie müssen schon mit dem
original verlieb nehmen; sie können
sich es leichter um 6 x: den bogen abschreiben lassen, als ich um 24 x:
finden sie das nicht theüer? – –
addieu. ich küsse ihnen 100000 mahl die
hände, und meine schwester umarme ich von ganzen herzen, und bin
dero gehorsamster sohn
sie werden wohl ein klein bischen von der
Sonata wolfgang Amadé Mozart
mp
gehört haben, de
n beÿm
Canabich wird sie des tages
gewis 3 mahl, gesungen, geschlagen, gegeigt, oder gepfiffen! – – freülich Nur
sotto
voce.
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29. Nov
Vor 3 Dec 77
Mein lieber mann ich Kisse dich und die
nannerl vill 1000 mahl und bitte unsere
Empfehlungς an alle bekannte abzulegen
mit negsten werde schon mehrer schreiben
heunt ist es schon 12 uhr beÿ der nacht,
adio ich verbleibe dein getreues weib
Maria Anna Mozartin
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N: 18
À frcoaugspurg
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
maitre de la Chapelle de S: A: R:
L'archeveque de et à
Salzbourg
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