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                                                                                 Wien dς 25 augς: 1773

Mit verwunderung vernahm ich daß die Md:me Rosa nach Wien verreiset, ich
hab sie noch nicht gesehς, weil ich nicht weis wo sie wohnt. Vermuthlich ist sie
beÿm Hofvergolter. hς: v Melk, beÿ dem ich heut frühe war, wuste so wenig
als ich. Aber ist dir den nicht das einfallende Liecht erschienς, das dich
erleuchtet hätte uns wenigst einς düchenς Reisrock beÿ dieser bequemς Ge=
legenheit auf dem Wasser herunterlauffς zu lassς? z: E: meinς englischς
rothbraunς Rock mit den goldenς ballettς, und des Wolfgς: grauς Rock.
allein ich vermuthe, daß ihr von der Md:me Rosa abreise sehr späth werdet
Nachricht gehabt habς. Wir werdς uns wohl noch mit dem Somerkleide behelffς,
und uns wens dazu komt mit flanellenς Leibeln für die Kälte
schützς. Sollte hς: v Ganeval noch in Salzbς: seÿn, und wenigst
meinς Rock mitnehmς könnς, welches aber schwerlich geschehς wird, so magst und
ihn mit gebς, odς sonst wen sich eine Gelegenheit ergiebt, daß es ohne
Unkostς geschehς kan, unser beÿdς Röcke odς wenigst meinς ohne unkostς
mitzuschickς, so magst du es thun; wo nicht so werdς wir die
wenige zeit leicht mit doppeltς Hemdς p: aushaltς, und unsere
chemise odς Rockolor, wie du es nenς magst, habς wir auch
zum nach Hause Reisen. Ich schreibe in Eÿl beÿ dem Jungς hς:
Messmer, beÿ dem wir heute zu Mittag den achtjährigς Hochzeit=
tag hinausgefressς, und euer Gesundheit getrunckς.
Heute sind die messmerischς auf die Rothmühl gezogς. wir werdς, wen
wir zeit habς, sie alda heimsuchς; und die taiberischς mit hinunter
nehmς, da die Tochter singt, und dς Sohn die violin spielt.

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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was die Nanerl von Gradl, haubς und andςem geschriebς, wird
alles, so viel thunlich geschehς. allein dς Beutl wird sehr leer werdς,
so wie mein Leib zunimt, und mein Leib fetter wird, so wird
dς Beutl mager werdς. dan, daß ich sichtbar fett werde, kanst
du sicher glaubς. Lebts beÿde gesund. unsere Empfς: an alle
gute freunde in und ausser dem Hause. wir kissς euch viel
100000000 mahl u bin dς alte Mzt mp

hς: Leutgeb ist also gekomς? – mein Complς:!
seine frau habe nicht mehr gesehς, so daß nicht weis
ob sie noch hier odς abgereiset ist.

Der Wolfgς: spielt ebς Clavier, kan also nicht schreibς.

Am Montage sind wir wiedς von Baadς auf Mittag zurück
gekomς. Alle empfehlς sich euch. die freul: franzl
ist wiedς besser gewordς. der Gratl mit den Atlassstreifen
ist zwar schön, aber alle sagς mir, daß er so schlecht ist, und sich aus=
fäsert, daß er des macherlohns nicht werth ist.
die frς: Liserl, sagt mir die fr: franzl, hat einen officier gehaÿrathe[... (Textverlust)]

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„MOZARTEUM”
1881