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M. 30/628
1272
Salzburg den 12t
ςen 8
ber
1803.
Hochedlgebohrn!
Hochschätzbahrester
Herr!
Ich würde auf Ihr schätzbahres von 12t
ςen
July schon früher
geantwortet haben, wenn ich nicht i
mer auf antwort
von Wien gewartet, um Ihre Wünsche zu erfühlen, und
Ihnen diejenigen
Sonaten zu verschaffen, wovon Sie mir
die Themen überschicket haben. Eine von dennen Personen,
an welche ich dießfahls geschrieben habe, antwortete mir,
daß sie zum Theil Künstler, und auch Musickliebhaber be=
fragte ob Ihnen
von denen Sonaten wovon ihnen die
Themen gezeuget wurden, keine bekannt wäre, daß
sie von
Mozarts Composition wären, allein niemand
wollte sie kennen, es wurde sogar ein gewisser
Hr:
Stadler befragt, welcher nach dem Tod meines
Bruders
alle seine Musickalien in ordnung brachte
, welcher
auch versicherte, daß von diesen Themen keine dabeÿ
wäre, diese Person aber gieng ohngeachtet diesen
zur
Wittbe Mozart, und zeigte ihr die Themen,
diese gab ihr folgende Auskunft, (– daß sie nur
von jenen
No: 3 welche mit einem
X bezeichnet
ich Ihnen
schike) mit zuverlässigkeit sagen kann, daß sie von
Ihren Gemahl ist, doch ist sie
nicht vollendet und gar
noch nicht zu haben, und wird erst von offenbach
hieher gesendet werden, die übrigen sagte sie wären
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ihr zu wenig deutlich angezeugt vielleicht würde sie
selbe besser können wenn Mehrere Täkte vorhanden
wären.
Nun will ich auch noch hören, was die andere Personn welcher
ich auch wegen dieser Sache schrieb antworten wird. – –
Vor 14 Tagen erhielte ich die 3 Hefte N
o: 7. 8.
et 9 von
Haÿdn
Werke für Hr: Kaufman
Metzger welche ich Ihnen gutschreiben
werde, die 3 concert und fehlenden Bögen wöfür ich Ihnen
verbundenst danke.
Der Mahler ka
m heünte zum erstenmahl, da er
zu viele arbeit hatte um früher zu ko
men, das
portrait meines
Bruders aus dem grossen Familien
gemälde
zu
copiren, der Kopf wird ganz nach dem
original verfertiget, ich wünsche daß es Ihren
Wünschen entsprechen möge.
Mit nächsten Postwägen sende ich Ihnen 2 Messen
von
Joseph Haidn,
N 4.
ex b: und
ex g: welche auf Ihrer
Themenliste gar nicht stehet. mehr aber haben wir in Salz=
burg selbst nicht, sie müssen also schon sehen solche in Wien
zu beko
men. Von
Michael Haidn aber glaube ich schon
hier viele zu beko
men, wenn Sie die Gefähligkeit
haben wollen, mir zu schreiben, ob Sie mit denen
zweÿ von
Joseph Haidn in
partitur gesetzt zufrieden
sind, ob sie
corect geschrieben sind, damit Sie nicht
das Geld umsonst ausgeben.
Ich wünschte recht sehr allen Ihren Wünschen genüge
zu leisten an meiner Mühe soll es gewiß nicht fehlen,
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allein ich bin i
mer der Meinung alle diese Anfangstackte
sind nicht von der
composition meines
Bruders, sondern
wenn sie
existiren, so sind sie nur unter den
Na
men meines Bruders heraus.
Ich fand von ohngefähr beÿ jemanden hier
variationς
von
Forster. wie ich sie durch sahe, so sind sie ganz
die nemlichen welche in 6ten Heft meines
Bruders
Werke Seite 59
stehen: wer ist der Dieb, war es mein
Bruder oder ist es
Hr: Forster? – – – – –
so ein Diebstall ärgert mich. oder so ein Betrug thut
mir in der Seele wehe: – – –
Kann ich Ihnen ferners dienen so mache ich
mir alzeit ein wahres Vergnügen, und
seÿen Sie meiner wärmsten Hochachtung vers[ichert]
mit der ich verbleibe
ergebenste
M: u: Freÿin von Berchtold zu
Sonnenburg.
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A Monsieur
Monsieur Breitkopf et
Härtel
à
Leipzig.
Fr. v. Sonenburg
1803. Salzburg
d. 12 Octobr. v. Berchtold
Ko 5234/7 MHG.