Kritische Edition des vertonten Textes (Partiturtext)   Kritische Edition des Librettos Prag 1773 (Libretto)  
Achter Auftritt
Achter Auftritt
Die Vorigen. Pheron.
Die Vorigen. Pheron.
Pheron
Pheron
Ja, Sais! Pheron tut es. Er wagte viel, er wagte sein Leben. Doch jetzt hat er nichts mehr zu fürchten. Thamos ist in seiner Gewalt, sobald er will.
Ja, Sais! Pheron tut es. Er wagte viel, er wagte sein Leben. Doch jetzt hat er nichts mehr zu fürchten. Thamos ist in seiner Gewalt, sobald er will.
 
 
 
 
Sais
Sais
Unglücklicher Thamos!
Unglücklicher Thamos!
Mirza
Mirza
Du bedauerst den Feind deines Hauses?
Du bedauerst den Feind deines Hauses?
Sais
Sais
Sein Vater war es, er nie.
Sein Vater war es, er nie.
Mirza
Mirza
Könntest du wohl gar ihm deine Hand reichen? Noch heute wird das Volk von dir einen Gemahl fordern.
Könntest du wohl gar ihm deine Hand reichen? Noch heute wird das Volk von dir einen Gemahl fordern.
Sais
Sais
Nein, Mirza! Wer die Sais nicht als Sais wählte, den wählt auch sie als Tharsis nicht.
Nein, Mirza! Wer die Sais nicht als Sais wählte, den wählt auch sie als Tharsis nicht.
Pheron
Pheron
Darf also Pheron hoffen?
Darf also Pheron hoffen?
Mirza
Mirza
Ja, er darf. – Ich antworte für die Tochter des Menes. Dem, der alles für sie tut, sollte sie einen andern vorziehen?
Ja, er darf. – Ich antworte für die Tochter des Menes. Dem, der alles für sie tut, sollte sie einen andern vorziehen?
Sais
Sais
Ich erkenne, Pheron! was ich dir schuldig bin. Doch du siehst meine Verwirrung. Vor einigen Augenblicken noch Sais; jetzt Tharsis, die Erbin des Reichs! Lass mich zu mir selbst kommen!
Ich erkenne, Pheron! was ich dir schuldig bin. Doch du siehst meine Verwirrung. Vor einigen Augenblicken noch Sais; jetzt Tharsis, die Erbin des Reichs! Lass mich zu mir selbst kommen!
Mirza
Mirza
Deine Wahl ist auf einen unsrer Fürsten beschränkt. Auf wen sonst kann sie fallen?
Deine Wahl ist auf einen unsrer Fürsten beschränkt. Auf wen sonst kann sie fallen?
Pheron
Pheron
Was hält dich noch zurück?
Was hält dich noch zurück?
Sais
Sais
Lasset mir einige Zeit!
Lasset mir einige Zeit!
Mirza
Mirza
Du musst dich jetzt erklären.
Du musst dich jetzt erklären.
Sais
Sais
Ihr dringt zu stark in mich.
Ihr dringt zu stark in mich.
Mirza
Mirza
Wir müssen deinen Entschluss wissen.
Wir müssen deinen Entschluss wissen.
Sais
Sais
(mit Würde)
(mit Würde)
Bin ich, wie ihr sagt, Tharsis, bin ich eure Königin, so erwartet ihn.
Bin ich, wie ihr sagt, Tharsis, bin ich eure Königin, so erwartet ihn.
(geht zurück)
(geht zurück)
Neunter Auftritt
Neunter Auftritt
Pheron. Mirza.
Pheron. Mirza.
(beide betroffen, schweigen einige Augenblicke)
(beide betroffen, schweigen einige Augenblicke)
Mirza
Mirza
Schon gebeut sie!
Schon gebeut sie!
Pheron
Pheron
Du warst zu heftig. Wenn sie jetzt den Thamos vorzöge!
Du warst zu heftig. Wenn sie jetzt den Thamos vorzöge!
Mirza
Mirza
Nein, das lässt ihr Stolz nicht zu. Ihn, der eine andere liebt?
Nein, das lässt ihr Stolz nicht zu. Ihn, der eine andere liebt?
Pheron
Pheron
Der Betrug kann entdeckt werden.
Der Betrug kann entdeckt werden.
Mirza
Mirza
In so kurzer Zeit? Sei unbesorgt!
In so kurzer Zeit? Sei unbesorgt!
Pheron
Pheron
Thamos trug dir auf, der Sais Gesinnungen zu erforschen. Er wird kommen, Nachricht einzuholen. Was wirst du ihm sagen?
Thamos trug dir auf, der Sais Gesinnungen zu erforschen. Er wird kommen, Nachricht einzuholen. Was wirst du ihm sagen?
Mirza
Mirza
Dass Sais für dich eingenommen ist.
Dass Sais für dich eingenommen ist.
Pheron
Pheron
Wenn er aber sie selbst befragt?
Wenn er aber sie selbst befragt?
Mirza
Mirza
Er tut es nicht. Das Wort "Liebe" kömmt gegen sie nicht mehr aus seinem Mund.
Er tut es nicht. Das Wort "Liebe" kömmt gegen sie nicht mehr aus seinem Mund.
Pheron
Pheron
Sais kann ihm ihre Geburt entdecken.
Sais kann ihm ihre Geburt entdecken.
Mirza
Mirza
Oh! sie fürchtet zu sehr die Götter. Sie bricht ihren Schwur nicht.
Oh! sie fürchtet zu sehr die Götter. Sie bricht ihren Schwur nicht.
Pheron
Pheron
Pheron ist auf alles bereit. Führen ihn nicht Hochzeitfackeln zum Throne, so soll ihm das Schwert den Weg bahnen.
Pheron ist auf alles bereit. Führen ihn nicht Hochzeitfackeln zum Throne, so soll ihm das Schwert den Weg bahnen.
(Mirza gibt durch Reichung der Hand zu verstehen, dass sie ebenso denkt. Beide gehen ab: Mirza in das Haus der Sonnenjungfrauen, Pheron gegen die königliche Burg.)
(Mirza gibt durch Reichung der Hand zu verstehen, dass sie ebenso denkt. Beide gehen ab: Mirza in das Haus der Sonnenjungfrauen, Pheron gegen die königliche Burg.)
Ende des dritten Aufzugs
Ende des dritten Aufzugs
 
Nr. 4Eintrag von der Hand Leopold Mozarts in der autographen Partitur:
Der dritte Aufzug schließt mit der verräterischen Unterredung der Mirza und des Pherons.