Achter Auftritt
 
 
Sethos. Pheron.
 
 
Pheron
 
 
Sethos! soll ich dir noch trauen oder bist du ein Verräter?
 
 
Sethos
 
 
Ich!
 
 
Pheron
 
 
Lies hier diese Zettel!
 
 
(Er überreicht einige dem Sethos.)
 
 
Sethos
 
 
(liest)
 
 
„Nicht allein Tharsis, sondern auch Menes selbst lebt noch. Ägyptier! erwartet seinen Befehl!“
 
 
Pheron
 
 
Man hat sie auf den Plätzen und unter dem Kriegsvolke ausgestreuet, um meinen Absichten zu schaden, um die Wahl der Tharsis aufzuschieben.
 
 
Sethos
 
 
Woher fällt dein Verdacht auf mich?
 
 
Pheron
 
 
Einer der Verwegenen, den man angehalten hat, sagt, die Nachricht komme aus dem Hause der Sonnenpriester.
 
 
Sethos
 
 
Vielleicht, um den wahren Urheber zu verbergen.
 
 
Pheron
 
 
Wer weiß besser als du, dass es eine Erdichtung ist? Kann dich aber nicht die Freundschaft für den Thamos blenden?
 
 
Sethos
 
 
Weder Freundschaft noch Furcht verleiten den Sethos zur Unterstützung eines Betrugs. Lebt aber Menes, so musst du, so muss Thamos, so muss ganz Ägypten ihm gehorchen.
 
 
Pheron
 
 
Ich will dir glauben. Ich muss es jetzt tun. Doch warne ich dich, Sethos! Und du! warne deine Priester. Pheron hat seinen Fuß zu den Staffeln des Thrones erhoben. Die Tochter des Menes soll ihn darauf führen. Wer ihn zurückhält, wer ihm in den Weg tritt, es sei Thamos, es sei du, es sei Menes selbst, wenn er wieder erwachte, dessen schont er nicht: und fällt Pheron, so sollen mit ihm Tausende fallen.
 
 
(geht wütend gegen die königliche Burg ab)
 
 
Neunter Auftritt
 
 
Sethos allein.
 
 
Welche Wut! – In eurem Tempel, vor euren Augen, ihr Götter! – Doch ohnmächtig gegen euren Schutz!
 
 
(geht in die Wohnungen der Priester zurück)
 
 
Ende des vierten Aufzugs
 
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Nr. 5Eintrag Leopold Mozarts in der autographen Partitur:
Der vierte Akt schließst mit der allgemeinen Verwirrung.