Siebenter Auftritt
 
 
Der Amtshauptmann, Arminda, Ramiro, hernach Nardo, Serpetta, und bald darauf Sandrina und Belfiore.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Liebste Nichte! plagen Sie mich nicht länger. Was wollen Sie denn, dass ich bei solchen Umständen anfange?
 
 
Arminda
 
 
Sie sollen mir Gerechtigkeit verschaffen.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Aber wollen Sie denn einen Narren zum Manne nehmen?
 
 
Arminda
 
 
Narr oder gescheid, wenn er nur mein Mann wird.
 
 
Nardo
 
 
O Glücke über Glücke! unsere Närrchen sind wieder zu Verstand kommen und haben sich aufs Neue miteinander verlobt.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Was sagst du?
 
 
Arminda
 
 
Der Verräter!
 
 
Serpetta
 
 
Nun ist mir ein Stein vom Herzen.
 
 
Ramiro
 
 
Und mir scheint wieder ein Strahl von Hoffnung –
 
 
Belfiore
 
 
Hier sehen Sie allerseits meine Braut! die Gräfin Violante Onesti –
 
 
Amtshauptmann
 
 
So sind Sie es wirklich?
 
 
Sandrina
 
 
Ganz gewiss! Sowohl der Graf als mein Diener hier, mit dem ich Namen und Stand verändert hatte, werden es bezeugen. Ich hätte mich schon eher entdeckt, aber ich wollte mich an einem vermeintlichen Treulosen ein wenig rächen.
 
 
Arminda
 
 
Gräfin! vergeben Sie mir, ich strebte nach Ihrem Leben.
 
 
Sandrina
 
 
Schenken Sie mir Ihre Freundschaft! und empfangen Sie mit diesem Kuss die Versicherung meiner Liebe.
 
 
Arminda
 
 
Herr Oheim! wenn es Ihnen gefällig wäre, so wollte ich nun Ihrem Rat folgen und meinen getreuen Ramiro –
 
 
Serpetta
 
 
Auch ich, Herr Amtshauptmann, will den mich so sehr liebenden Nardo – den ich bishero nur auf die Probe gestellt –
 
 
Amtshauptmann
 
 
Gut, gut! ich verstehe euch. (zu Arminda) Heiraten Sie, Ritter, (zu Serpetta) und du nimm deinen getreuen Waffenträger – ich aber will dermalen, bis auf weitere Verordnung des Herrn Cupido, in statu quo verbleiben.
 
 
Belfiore
 
 
So ist es recht!
 
 
Ramiro
 
 
(dem Arminda die Hand reicht)
 
 
Nun bin ich zufrieden, und alle meine Wünsche sind erfüllt.
 
 
Nardo
 
 
Trumpf aus! jetzt ist's gewonnen.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Genießet nun alle des Glückes, das euch die Liebe gewährt. Seid treu, beständig und einig. Wenn ich einst wieder einmal eine Sandrina finde, so werde auch ich mich dem Joche des Ehestandes gern unterwerfen.
 
 
Sandrina
 
 
Sandrina wird Sie stets schätzen und verehren! und auch als Gräfin Onesti Ihrer Wohltaten und Ihres guten Herzens stets ingedenkt sein! so wie sie bittet, die aus Liebe verstellte Gärtnerin nicht zu vergessen.
 
 
Chor
 
 
Alle
 
     
 
    Lieb und Treue hat gesieget.
 
 
Lasst uns nun in Wonne leben!
 
 
Wir sind glücklich und vergnüget,
 
 
lasst uns alle fröhlich sein.
 
 
Ende des Singspiels.