DRITTER AUFZUG
 
 
Saal.
 
 
Erster Auftritt
 
 
Serpetta, Nardo.
 
 
Serpetta
 
 
Höre, Nardo! itzt will ich einmal aufrichtig mit dir reden. Die Wahrheit zu sagen! gefallen hast du mir niemals, aber wer weiß –
 
 
Nardo
 
 
Nu, mein Kind! bleibt mir einige Hoffnung?
 
 
Serpetta
 
 
Ja ja! hoffe nur! Nützt's nichts, so schadt's nichts!
 
 
Nardo
 
 
Verflucht! dies gleichgültige Wesen bringt mich noch um meinen Verstand. Hast du denn kein einzigen süßen Blick, kein einzig süßes Wörtchen für mich?
 
 
Serpetta
 
 
Dermalen weder süß noch sauer: Tröste dich nur mit der Hoffnung.
 
 
(geht ab)
 
 
Zweiter Auftritt
 
 
Nardo, Belfiore, hernach Sandrina.
 
 
Nardo
 
 
(sieht ihr nach)
 
 
Die stolze Bachstelze! Ich werde noch vor lauter Galle die Gelbsucht kriegen.
 
 
(will fort)
 
 
Belfiore
 
 
(ihm begegnend)
 
 
He he! Wohin, wohin?
 
 
Nardo
 
 
Mit wem haben Sie es denn?
 
 
Belfiore
 
 
 
 
Mit dir, mein Abgott! mein anders Ich!
 
 
Nardo
 
 
(Der ist noch närrisch!)
 
 
Belfiore
 
 
Liebstes Leben –
 
 
Nardo
 
 
 
 
Stille, stille!
 
 
Belfiore
 
 
 
 
Holde Venus! hier ist dein getreuer Merkurius, gestiefelt und geflügelt.
 
 
Nardo
 
 
(Verdammter Streich! Könnte ich doch nur entwischen.)
 
 
Belfiore
 
 
Ihr Götter!
 
 
Nardo
 
 
Was gibt es?
 
 
Belfiore
 
 
Ich habe meinen Stab im Himmel zurückgelassen.
 
 
Nardo
 
 
Warten Sie, ich will ihn holen.
 
 
Belfiore
 
 
Bleib! ich muss selbst gehen. Du findest ihn nicht.
 
 
(Er geht eiligst ab, kömmt aber gleich wieder.)
 
 
Nardo
 
 
Wie froh bin ich, dass ich den Narren vom Hals habe.
 
 
(Er will abgehen, ihm begegnet Sandrina.)
 
 
Sandrina
 
 
Wohin, Geliebter meines Herzens? Sieh deine getreue Erminia.
 
 
Nardo
 
 
(Zum Teufel! jetzt kömmt die auch.)
 
 
Sandrina
 
 
Komm, lege dein Haupt sanft auf diesen Wasen.
 
 
Nardo
 
 
Gnädige Frau, besinnen Sie sich doch! Sehen Sie doch, mit wem Sie sprechen.
 
 
Sandrina
 
 
O ja, Geliebter! Ich kenne dich sehr gut! Du bist Céladon, mein getreuer Schäfer –
 
 
Nardo
 
 
Warum nicht gar Spitz, Ihr Pummerl!Hunderassen
 
 
Sandrina
 
 
Reiche mir deine Hand –
 
 
Nardo
 
 
Hier ist sie –
 
 
Sandrina
 
 
Pfui, du hast dich nicht gewaschen.
 
 
 
 
 
 
Nardo
 
 
(Zuletzt machen sie mich auch mit zum Narren. Ich muss sehen, dass ich mit guter Art loskomme.) (zu Belfiore) He! Herr Merkurius – (zu Sandrina) Madam Erminia! sehen Sie doch – da – dort – welche Wunderdinge – Sehen Sie nicht den Mond in seinem Harnisch daherziehen? – Jetzt greift er die Sonne an. Sehen Sie nicht, wie sie miteinander raufen – wie das Feuer davonfliegt, wie die Sternen zu Hülf' kommen, wie – wie – wie – Itzt zieh ich aus.
 
 
(Er läuft ab.)
 
 
Sandrina
 
 
(den Belfiore betrachtend)
 
 
Bist du Merkur?
 
 
Belfiore
 
 
Der bin ich! Und du Erminia?
 
 
Sandrina
 
 
Die bin ich.
 
 
Belfiore
 
 
So komme, lass uns in Himmel eilen – die Götter zu bitten, dass sie Sonn und Mond wieder miteinander aussöhnen.
 
 
Sandrina
 
 
Mit Freuden! Dir folge ich überall.
 
 
Belfiore
 
 
Nun so lass uns die Flügel ausspannen.
 
 
(Sie laufen schnell, als ob sie flögen, ab.)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dritter Auftritt
 
 
Der Amtshauptmann, hernach Serpetta.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Ich habe die Sache in reifliche Erwägung gezogen. Ein Mann von Vernunft, ein Beschützer der Gesetze, ein iuris utriusque doctor kann nicht anders. Ich will all den Unfug, all den Lärmen mir vom Hals schaffen; der verrückte Graf kann mit seiner Narrheit hingehen, wo er hergekommen ist: Meine Nichte kann den Ritter Ramiro nehmen oder sich das Heiraten vergehen lassen! Und ich werde Sandrinen meine Hand reichen.
 
 
Serpetta
 
 
(die ihn behorcht hat)
 
 
O Sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Ich mache die Rechnung, wie ich will. Aber Unverschämte, wer gibt dir das Recht, mich zu behorchen?
 
 
Serpetta
 
 
Zörnen Sie, schelten Sie, so viel Sie wollen! Prüglen Sie mich sogar, wenn es Ihnen beliebt. Aber halten Sie Ihr Wort und erinnern Sie sich, dass Sie mir versprochen, mein Glück zu machen.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Tempora mutantur, et nos mutamur in illis.
 
 
Serpetta
 
 
Brauchen Sie Ihre lateinische Brocken in der Gerichtsstube, mit mir reden Sie teutsch.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Ich habe schon ausgeredet.
 
 
Serpetta
 
 
Haben Sie mir nicht Liebe zugeschworen?
 
 
Amtshauptmann
 
 
Tempora mutantur!
 
 
Serpetta
 
 
Haben Sie mir nicht die Ehe versprochen?
 
 
Amtshauptmann
 
 
Tempora mutantur!
 
 
Serpetta
 
 
Hat mir nicht ein elendes Gärtnermädchen Ihr Herz geraubt?
 
 
Amtshauptmann
 
 
Tempora mutantur!
 
 
Serpetta
 
 
Verdammt sei Ihr Tempora mutantur! Antworten Sie mir deutsch! Haben Sie oder haben Sie nicht?
 
 
Amtshauptmann
 
 
Habeo! Allein schämst du dich nicht, dich bei mir anzubettlen, mir deine Liebe aufzudringen? Pfui! ein junges Mädchen muss hübsch ehrbar sein und nicht so heißhungerig tun.
 
 
Serpetta
 
 
O wahrhaftig! das machen Sie gut! Warum soll ich nicht verliebt sein? Bin ich es denn allein? Ist es nicht Sandrina? Ist es nicht Ihre Nichte? Und sind es nicht viele hundert andere Mädchen auch? Aber ich sehe schon: Sie haben ein wankelmütiges Herz, und ich darf auf Ihre Treue nicht mehr zählen. Gut, es sei! Will mich der Peter nicht, so nimmt mich der Paul. Überbleiben werd ich doch gewiss nicht.
 
 
(geht ab)
 
 
Vierter Auftritt
 
 
Der Amtshauptmann, hernach Arminda und Ramiro von verschiedenen Seiten.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Seht mir doch einmal die unverschämte Plaudertasche! Wie weislich spricht Seneca in seinem Traktat von – – –
 
 
Arminda
 
 
Herr Oheim! ich warte nun nicht länger, ich muss heute noch mit dem Grafen verheuratet werden.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Gut, gut!
 
 
Ramiro
 
 
Herr Amtshauptmann! ich verlange, dass Sie mir heute noch Ihre Nichte zur Gemahlin geben.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Noch besser.
 
 
Arminda
 
 
Sehen Sie doch den Kummer Ihrer Nichte an.
 
 
Ramiro
 
 
Achten Sie doch auf den Schmerz eines Freundes.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Nur gemach, gemach!
 
 
Arminda
 
 
Der Ehekontrakt ist ja schon aufgesetzt.
 
 
Ramiro
 
 
Sie gaben mir ja Ihr Wort.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Nun das wird gut werden.
 
 
Arminda
 
 
Glauben Sie gewiss! Der Graf – –
 
 
Ramiro
 
 
Sein Sie sicher, Ihre Nichte –
 
 
Amtshauptmann
 
 
O zum Teufel! gebt Euch doch zufrieden.
 
 
Arminda
 
 
Sie müssen den Grafen zu seiner Pflicht weisen.
 
 
Ramiro
 
 
Sie müssen Ihre Nichte zwingen –
 
 
Arminda
 
 
Hören Sie nicht?
 
 
Ramiro
 
 
Lassen Sie doch mit sich reden!
 
 
Arminda
 
 
Hurtig!
 
 
Ramiro
 
 
Eine Antwort!
 
 
Amtshauptmann
 
 
(Das kann ich nicht aushalten.)
 
 
(zu Ramiro)
 
     
 
    Nun, mein Herr, ich wollte sagen
 
 
dass die Sache – Geduld, nur sachte!
 
 
(zu Arminda)
 
 
Sie, mein Fräulein, ich kann nicht glauben –
 
 
O so hören Sie mich an.
 
 
(zu Ramiro)
 
     
 
    Meine Nichte wollt ich fragen –
 
 
(zu Arminda)
 
 
Wenn der Graf nun Umständ machte,
 
 
wollten Sie mir doch erlauben –
 
 
Was zu tun in solchem Fall?
 
 
Ach ich berste noch vor Gall!
 
 
(zu Ramiro und Arminda)
 
     
 
    Nehmen Sie nur, wie Sie schaffen,
 
 
 
 
Sie die Nichte, Sie den Grafen,
 
 
nur lass man mich ungequält.
 
 
Solche Grobheit! pfui der Schande!
 
 
Schickt sich die für Leut vom Stande?
 
 
Lassen Sie nur mich in Ruh.
 
 
(geht ab)
 
 
Fünfter Auftritt
 
 
Arminda, Ramiro.
 
 
Arminda
 
 
Ramiro! was warten Sie? Was können Sie von einem Frauenzimmer hoffen, dass Sie nicht liebt, dass Sie verachtet?
 
 
Ramiro
 
 
Erinnern Sie sich doch meiner aufrichtigen Treue – Ihres Versprechens.
 
 
Arminda
 
 
Die Zeiten sind vorbei; mein Herz kann Sie nicht mehr lieben. Folgen Sie meinem Rat: entfernen Sie sich und lernen Sie mich vergessen.
 
 
(Sie geht ab.)
 
 
 
 
Ramiro
 
 
Nun wohl, Grausame! ich will mich bemühen, deinen Willen zu tun. Ich will dich vergessen. Deine Undankbarkeit verdient Verachtung. Unwillen, Verdruss und Wut bestürmen mein Herz.
 
 
(geht ab)
 
 


Garten.
 
 
Sechster Auftritt
 
 
Sandrina und Belfiore, auf verschiednen Seiten schlafend, erwachen.
 
 
Sandrina
 
 
 
 
Wo bin ich wohl?
 
 
Belfiore
 
 
Wo mag ich wohl sein?
 
 
Sandrina
 
 
Es ist mir, als hätt ich hier geruhet.
 
 
Belfiore
 
 
Mir scheint, ich hab geschlafen.
 
 
Sandrina
 
 
Wie komm ich doch in diesen schönen angenehmen Garten?
 
 
Wie ist das möglich?
 
 
Belfiore
 
 
Welch angenehme Gegend!
 
 
Wer hat mich doch hieher gesetzt in diesen schönen Hain?
Träum ich oder wach ich?
 
 
Sandrina
 
 
Ich bin ganz betäubt! Welch seltsame Täuschung!
 
 
 
 
Belfiore
 
 
Doch was erblick ich?
 
 
Sandrina
 
 
Was seh ich?
 
 
Belfiore
 
 
 
 
O meine beste, meine Liebste!
 
 
Sandrina
 
 
 
 
Zurücke!
 
 
Belfiore
 
 
O weh!
 
 
 
 
Sandrina
 
 
Wen suchst du?
 
 
Belfiore
 
 
 
 
(Ach was sagt sie?)
 
 
Bist denn du nicht Violante?
 
 
Sandrina
 
 
Ja! ich bin Violante, doch
 
 
suchst du deine Schöne,
 
 
deine reizende Braut! Ich bin dieselbe nicht.
 
 
Belfiore
 
 
Ich beteure, beschwöre dich –
 
 
Sandrina
 
 
O es sei ferne, dass ich es wagte,
 
 
mit dieser würdigen Dame
 
 
um so ein treues Herz zu streiten. In kurzer Zeit, bin ich des Amtmanns Frau.
 
 
Gehab dich wohl!
 
 
(will fort)
 
 
Belfiore
 
 
Höre mich! wo willst du hin?
 
 
Soll ich in dem süßen Augenblicke,
 
 
in der seligen Stunde, da ich dich finde,
 
 
dich schon wieder verlieren? Nein, das geb ich nicht zu,
 
 
du sollst mich nicht verlassen,
 
 
sonst muss ich vor Schmerz und Verzweiflung erblassen.
 
     
 
    Du mich fliehen?
 
 
 
 
(Hartes Geschicke!)
 
 
Du, der Abgott meiner Liebe,
 
 
kennst du nicht die zarten Triebe?
 
 
Dieses Herz schlägt nur für dich.
 
 
Sandrina
 
     
 
    Ja, ich fliehe deine Blicke!
 
 
Du verdienst nicht meine Liebe,
 
 
denn dein Herz nährt fremde Triebe,
 
 
ich muss ewig fliehen dich.
 
 
Belfiore
 
     
 
    Also geh ich.
 
 
Sandrina
 
 
Und ich eben.
 
 
Beide
 
 
Doch was hemmet meine Schritt,
 
 
warum wanket jeder Tritt?
 
 
Belfiore
 
     
 
    Die Ehrfurcht zu beweisen,
 
 
lass mich das Glück genießen,
 
 
die schöne Hand zu küssen.
 
 
Sandrina
 
 
Ach! gehen Sie, Sie verschwenden
 
 
umsonst die Komplimenten.
 
 
Nichts will ich weiter wissen.
 
 
Belfiore
 
     
 
    Geduld! doch wer weiß,
 
 
ob wir uns wiedersehen.
 
 
Sandrina
 
 
Denken Sie nicht daran!
 
 
Dieses kann noch geschehen.
 
 
Beide
 
 
Nur herzhaft, nur entschlossen!
 
 
Nur fort! nur fort von hier!
 
 
(Sie gehen beide zu verschiednen Seiten bis an die Szene, dann bleiben sie stehen.)
 
 
Belfiore
 
 
(kömmt zurück)
 
     
 
    Wie, du rufst mich?
 
 
Sandrina
 
 
Nein, mein Herr!
 
 
Sie gehn zurücke?
 
 
Belfiore
 
 
(bleibt stehen)
 
 
Ich glaube nein!
 
 
Sandrina
 
 
(kömmt zurück)
 
 
Er wird es schon näher geben.
 
 
Belfiore
 
 
Sie kann nicht mehr wiederstreben.
 
 
Beide
 
 
Kaum ich mich noch halten kann.
 
 
 
 
Belfiore
 
     
 
    Geh ich näher?
 
 
Sandrina
 
 
Ist es Anstand?
 
 
Belfiore
 
 
Soll ich es wagen?
 
 
Sandrina
 
 
Doch der Wohlstand –
 
 
Belfiore
 
 
Geh ich?
 
 
Sandrina
 
 
Bleib ich?
 
 
Beide
 
 
Was soll ich tun?
 
     
 
    O nicht wahr, ihr holde Seelen!
 
 
wer der Liebe Macht empfunden,
 
 
kann ihr nicht mehr wiederstehen.
 
     
 
    Welche Freude, welch Entzücken!
 
 
Deine Hand wird mich beglücken,
 
 
alle Qualen sind verschwunden,
 
 
stets soll man mich fröhlich sehn.
 
 
(gehen ab)
 
 
Siebenter Auftritt
 
 
Der Amtshauptmann, Arminda, Ramiro, hernach Nardo, Serpetta, und bald darauf Sandrina und Belfiore.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Liebste Nichte! plagen Sie mich nicht länger. Was wollen Sie denn, dass ich bei solchen Umständen anfange?
 
 
Arminda
 
 
Sie sollen mir Gerechtigkeit verschaffen.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Aber wollen Sie denn einen Narren zum Manne nehmen?
 
 
Arminda
 
 
Narr oder gescheid, wenn er nur mein Mann wird.
 
 
Nardo
 
 
O Glücke über Glücke! unsere Närrchen sind wieder zu Verstand kommen und haben sich aufs Neue miteinander verlobt.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Was sagst du?
 
 
Arminda
 
 
Der Verräter!
 
 
Serpetta
 
 
Nun ist mir ein Stein vom Herzen.
 
 
Ramiro
 
 
Und mir scheint wieder ein Strahl von Hoffnung –
 
 
Belfiore
 
 
Hier sehen Sie allerseits meine Braut! die Gräfin Violante Onesti –
 
 
Amtshauptmann
 
 
So sind Sie es wirklich?
 
 
Sandrina
 
 
Ganz gewiss! Sowohl der Graf als mein Diener hier, mit dem ich Namen und Stand verändert hatte, werden es bezeugen. Ich hätte mich schon eher entdeckt, aber ich wollte mich an einem vermeintlichen Treulosen ein wenig rächen.
 
 
Arminda
 
 
Gräfin! vergeben Sie mir, ich strebte nach Ihrem Leben.
 
 
Sandrina
 
 
Schenken Sie mir Ihre Freundschaft! und empfangen Sie mit diesem Kuss die Versicherung meiner Liebe.
 
 
Arminda
 
 
Herr Oheim! wenn es Ihnen gefällig wäre, so wollte ich nun Ihrem Rat folgen und meinen getreuen Ramiro –
 
 
Serpetta
 
 
Auch ich, Herr Amtshauptmann, will den mich so sehr liebenden Nardo – den ich bishero nur auf die Probe gestellt –
 
 
Amtshauptmann
 
 
Gut, gut! ich verstehe euch. (zu Arminda) Heiraten Sie, Ritter, (zu Serpetta) und du nimm deinen getreuen Waffenträger – ich aber will dermalen, bis auf weitere Verordnung des Herrn Cupido, in statu quo verbleiben.
 
 
Belfiore
 
 
So ist es recht!
 
 
Ramiro
 
 
(dem Arminda die Hand reicht)
 
 
Nun bin ich zufrieden, und alle meine Wünsche sind erfüllt.
 
 
Nardo
 
 
Trumpf aus! jetzt ist's gewonnen.
 
 
Amtshauptmann
 
 
Genießet nun alle des Glückes, das euch die Liebe gewährt. Seid treu, beständig und einig. Wenn ich einst wieder einmal eine Sandrina finde, so werde auch ich mich dem Joche des Ehestandes gern unterwerfen.
 
 
Sandrina
 
 
Sandrina wird Sie stets schätzen und verehren! und auch als Gräfin Onesti Ihrer Wohltaten und Ihres guten Herzens stets ingedenkt sein! so wie sie bittet, die aus Liebe verstellte Gärtnerin nicht zu vergessen.
 
 
Chor
 
 
Alle
 
     
 
    Lieb und Treue hat gesieget.
 
 
Lasst uns nun in Wonne leben!
 
 
Wir sind glücklich und vergnüget,
 
 
lasst uns alle fröhlich sein.
 
 
Ende des Singspiels.