LUCIO SILLA DRAMA PER MUSICA des Herrn Ritters Amadeo Wolfgango Mozart, Mitglied der Akademie von Bologna und von Verona. In der Karnevalssaison 1773, Mailand.
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KÖNIGLICHE HOHEITEN, wir haben keine Mühen gescheut, in der Hoffnung, dass das vorliegende Drama das großmütige Wohlgefallen Eurer Königlichen Hoheiten verdienen möge. Möget Ihr Euch daher herablassen, es mit jener Güte zu betrachten, von der wir so viele Beweise haben. Von dieser Hoffung geschmeichelt, erklären wir uns mit tiefster Hochachtung als Eurer Königlicher Hoheiten ergebenste und zu höchstem Dank verpflichtete Diener. Die Mitglieder des königlich-herzoglichen Theaters.
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INHALT Die Feindschaft zwischen Lucio Silla und Caio Mario ist historisch bekannt. Ebenso bekannt ist die Art, wie Ersterer über seinen Widersacher triumphierte. Man kann Silla den Ruf eines großen und glücklichen Kriegers in all seinen militärischen Unternehmungen nicht streitig machen. Doch mit der Grausamkeit, mit dem Geiz, mit dem Wankelmut und mit den Ausschweifungen verdunkelte er den Ruhm seiner Tapferkeit. Seine vielen Liebschaften machten ihn zu einem Mann, der ebenso für seine Galanterie berühmt, wie er im Krieg ruhmreich war; und diese Neigung begleitete ihn, wie Plutarch versichert, bis in sein höchstes Alter. Lucio Cinna, der von ihm zu den höchsten Würden erhoben wurde, in der Absicht, einen Ratgeber und eine Stütze an ihm zu haben, verbarg dann aber unter dem Deckmantel der Freundschaft den unversöhnlichsten Hass gegen ihn. Aufidio, ein Tribun und verlogener Schmeichler, verführte Silla zu den schändlichsten Exzessen. Bei der Unbeständigkeit, dem Geiz und der Grausamkeit, die ihn beherrschten, empfand er manchmal in seinem Herzen Gewissensbisse, in dem nicht alles Licht der Vernunft und des Tugendtriebs erloschen war. Die Blutbäder, die usurpierte Diktatur, die Proskription und der Tod vieler Bürger machten ihn in ganz Rom verhasst; sehr lobenswert war hingegen seine freiwillige Abdankung, mit der er die Insignen der Dikatorenwürde niederlegte, die verbannten Bürger zurückrief und die Ruhe eines anonymen Privatlebens Imperium und Ruhm vorzog. Aus der Geschichte geht auch hervor, dass die Familie der Cecilien der Partei von Caio Mario sehr verbunden war. Plutarchin Silla. |
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Auf diesem historischen Hintergrund basiert die Handlung dieses Dramas, welche in Wahrheit zu den bedeutendsten gehört, wie der ganz und gar berühmte und unnachahmliche Signor Abate Pietro Metastasiozurecht bemerkt hat, der sich mit seiner außerordentlichen Liebenswürdigkeit herabgelassen hat, dieses dramaturgische Stück mit seiner vollsten Anerkennung zu ehren. Wenn diese Anerkennung von den tiefsten Erwägungen und der langen und glorreichen Erfahrung des einzigen Meisters dieser Kunst kommt, muss sie für einen jungen Autor das größte aller Komplimente bedeuten. Der Schauplatz ist in Rom der Palast des Lucio Silla und dessen nähere Umgebung. |
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PERSONEN
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Das Gedicht stammt von Herrn De Gamera, Dichter des königlich-herzoglichen Theaters. |
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BALLETTKOMPONISTEN UND BALLETTDIREKTOREN
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Ausgeführt von den folgenden PRIMI BALLERINI SERI
PRIMI BALLERINI GROTTESCHI
BALLERINI DI MEZZO CARATTERE
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PRIMI BALLERINI GROTTESCHI
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BALLERINI DI MEZZO CARATTERE
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ANDERE TÄNZER
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FUORI DE' CONCERTI
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SZENENBILDWECHSEL ERSTER AKT Einsamer Ort mit vielen Bäumen und weiten Ruinen. Ufer des Tiber. In der Ferne Sicht auf den Quirinal mit einem kleinen Tempel auf der Höhe. |
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Junias Gemächer mit Statuen der berühmtesten römischen Frauen. Begräbnisstätte, sehr dunkel, mit prächtigen Monumenten der Helden Roms. |
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ZWEITER AKT Säulengang, geschmückt mit Kriegstrophäen. Hängende Gärten. Kapitol. |
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DRITTER AKT Vorhalle zu den Kerkern. Halle. |
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ERSTES BALLETT Die Eifersucht des Serails ZWEITES BALLETT Die Schule der Totenbeschwörung DRITTES BALLETT Die Chaconne |
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Ouvertüre
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