Kritische Edition des Librettos Prag 1773 | Diplomatische Übertragung des Librettos Prag 1773 | |||
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Vierter Auftritt
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FVierter Auftritt.
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Myris. Sais.
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Myris. Sais.
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Sais
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Sais.
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(munter)
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(munter)
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Auf des Königs Befehl erscheinen wir im Tempel. – Myris! höre meine Mutmaßung. Thamos, indem er heut Ägyptens Diadem umwindet, stellet vielleicht zugleich dem Volke seine Königin dar.
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Auf des Königs Befehl er=
scheinen wir im Tempel. – Myris! höre mei= ne Muthmaßung. Thamos, indem er heut Egyptens Diadem umwindet, stellet vielleicht zugleich dem Volke seine Königin dar. |
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Myris
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Myris.
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sich zwingend
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sich zwingend
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Woraus diesen Schluss?
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Woraus diesen Schluß?
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Sais
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Sais.
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Weil sonst nur die Sonnenjungfrauen dem Opfer beiwohnen. – Freundin! für dir hat Sais kein Geheimnis mehr. – Wie schlägt ihr das Herz! Wird Thamos sie, wird er eine andere wählen? – Wenig Stunden entscheiden ihr Schicksal.
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Weil sonst nur die Sonnenjungfrauen
dem Opfer beywohnen. – Freundin! für dir hat Sais kein Geheimniß mehr. – Wie schlägt ihr das Herz! Wird Thamos sie, wird er eine andere wählen? – Wenig Stunden entscheiden ihr Schicksal. |
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Myris
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Miris.
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Ja! noch dieser Abend.
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Ja! noch dieser Abend.
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Sais
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Sais.
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Du warst es, die meine schon erloschene Hoffnung wieder anfachte. Je mehr ich nachdenke, je mehr belebt sie sich. Dem Thamos sind meine Empfindungen nicht verborgen geblieben. Er gab es zu erkennen. (über der Myris Stillschweigen betroffen, nach einer kurzen Pause Aber Myris! du schweigst! Du wendest deine Augen weg! Was soll ich urteilen? – Ihr Götter! wenn meine Freundin mich hinterginge!
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Du warst es, die meine schon erloschene
Hoffnung wieder anfachte. Je mehr ich nach= denke, je mehr belebt sie sich. Dem Thamos sind meine Empfindungen nicht verborgen geblieben. Er gab es zu erkennen: (über der Myris Stillschwei= gen betroffen, nach einer kurzen Pause Aber My= ris! Du schweigst! Du wendest deine Augen weg! Was soll ich urtheilen? – Ihr Götter! wenn meine Freundin mich hintergienge! |
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Myris
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Myris.
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Nein, Sais! Das sei ferne von mir. Gäben meine Wünsche Ägypten seine Königin, du würdest es in diesem Augenblicke. – Allein wo ist die Sicherheit, dass sie erfüllet werden? Schlagen nicht oft scheinbare Hoffnungen fehl?
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Nein, Sais! Das sey ferne von mir.
Gäben meine Wünsche Egypten seine Königin, FDu würdest es in diesem Augenblicke. – Allein, wo ist die Sicherheit, daß sie erfüllet werden? Schlagen nicht oft scheinbare Hoffnungen fehl? |
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Sais
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Sais.
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(immer mehr betroffen)
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(immer mehr betroffen)
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Myris! Myris, die noch vor Kurzem ihrer Freundin Trost zusprach, jetzt selbst voller Zweifel! (mit Empfindung) Was hältst du lang zurück? Sag es frei heraus. Keine Hoffnung ist für die Sais übrig. – Aber, Grausame! was bewog dich, meiner zu spotten?
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Myris! My=
ris, die noch vor kurzem ihrer Freundin Trost zusprach, jetzt selbst voller Zweifel! (mit Empfin= dung) Was hältst Du lang zurück? Sag es frey heraus. Keine Hoffnung ist für die Sais übrig. – Aber Grausame! was bewog dich meiner zu spotten? |
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Myris
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Myris.
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Ungerechte Freundin! Findest du mich geändert, so höre zuvor die Ursache und dann verurteile mich. Sais! – Ich durchbohre dir das Herz, allein ich darf nicht schweigen. – Mirza behauptet, Thamos habe schon eine andere gewählet. – Sieh die Größe meiner Aufrichtigkeit! Ich – soll es sein.
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Ungerechte Freundin! Findest Du
mich geändert, so höre zuvor die Ursache, und dann verurtheile mich. Sais! – Ich durch= bohre dir das Herz, allein ich darf nicht schwei= gen. – Mirza behauptet, Thamos habe schon eine andere gewählet. – Sieh die Größe mei= ner Aufrichtigkeit! Ich – soll es seyn. |
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Sais
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Sais.
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(die ganze Rede mit Empfindung)
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(die ganze Rede mit Empfindung)
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Du, Myris? – Meine Freundin Ägyptens Königin? Ja! sie, sie verdient es. Ihr opfert Sais ihre Wünsche auf. – Wünsche, (seufzend) nicht nach dem Throne! – Sich weihet sie dem Dienste der Sonne. Ein Vorsatz, den sie längst hatte und den erst – Nichts mehr! – Nur eine Bitte noch, Myris! Begrabe das Geheimnis deiner unglücklichen Freundin in deine Brust und – hasse mich nicht.
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Du,
Myris? – Meine Freundin Egyptens Köni= gin? Ja! sie, sie verdient es. Ihr opfert Sais ihre Wünsche auf. – Wünsche, (seufzend) nicht nach dem Throne! – Sich weihet sie dem Dienste der Sonne. Ein Vorsatz, den sie längst hatte, und den erst – Nichts mehr! – Nur eine Bitte noch, Myris! Begrabe das Ge= heimniß deiner unglücklichen Freundin in deine Brust, und – hasse mich nicht. |
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Myris
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FMyris.
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(umarmt sie)
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(umarmt sie)
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Ich dich hassen? – Keinen übereilten Schritt, Sais! Gelübde vor den Altären sind schnell ausgesprochen, aber nichts löst sie wieder auf. Vielleicht betrügt sich Mirza, vielleicht ist es eine Erdichtung von ihr.
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Ich dich hassen? –
Keinen übereilten Schritt, Sais! Gelübde vor den Altären sind schnell ausgesprochen, aber nichts lößt sie wieder auf. Vielleicht betrügt sich Mirza, vielleicht ist es eine Erdichtung von ihr. |
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(Man sieht in der Entfernung den Thamos kommen.)
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(Man sieht in der Entfernung den Thamos
kommen.) |
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Sais
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Sais.
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Ich sehe den Thamos. Lass mich fliehen.
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Ich sehe den Thamos. Laß mich
fliehen. |
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(geht auf der andern Seite ab)
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(geht auf der andern Seite ab.)
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Fünfter Auftritt
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Fünfter Auftritt.
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Thamos. Myris.
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Thamos. Myris.
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Thamos
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Thamos.
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(zu der Myris, die ebenfalls abgehen will)
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(zu der Myris, die ebenfalls abgehen
will) |
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Wohin eilt Sais?
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Wohin eilt Sais?
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Myris
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Myris.
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Zurück in ihre Wohnung. Wir alle haben uns auf große Feierlichkeit zuzubereiten.
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Zurück in ihre Wohnung. Wir
alle haben uns auf große Feyerlichkeit zuzube= reiten. |
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Thamos
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Thamos.
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Hat euch nicht der Befehl befremdet?
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Hat euch nicht der Befehl befrem=
det? |
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Myris
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Myris.
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Mit Freuden bringen auch wir der Gottheit für dein Wohl unsere Gelübde.
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Mit Freuden bringen auch wir der
Gottheit für dein Wohl unsere Gelübde. |
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Thamos
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Thamos.
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Erratet ihr die Absicht?
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Errathet ihr die Absicht?
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Myris
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Myris.
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Uns geziemt nicht, in die Geheimnisse unsers Königs einzudringen.
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Uns geziemt nicht, in die Geheimnis=
se unsers Königs einzudringen. |
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Thamos
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FThamos.
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Er ist jung und unvermählt. Die Gesetze gebieten ihm, Ägypten eine Königin zu geben. Wenn seine Wahl auf eine aus euch gefallen wäre!
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Er ist jung und unvermählt.
Die Gesetze gebiethen ihm, Egypten eine Köni= gin zu geben. Wenn seine Wahl auf eine aus euch gefallen wäre! |
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Myris
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Myris.
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Glücklich diejenige, die ein so herrliches Los trifft!
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Glücklich diejenige, die ein so herrli=
ches Loos trift! |
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Thamos
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Thamos.
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Habt ihr nichts gemutmaßet?
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Habt ihr nichts gemuthmaßet?
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Myris
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Myris.
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Ich bekenne dir, Herr! dass, als du kamst, Sais und ich eben davon sprachen.
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Ich bekenne dir Herr! daß, als Du
kamst, Sais und ich eben davon sprachen. |
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Thamos
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Thamos.
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Entdecktet ihr vielleicht einander eure Gedanken, auf wen meine Wahl sich lenken würde?
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Entdecktet ihr vielleicht einander
eure Gedanken, auf wen meine Wahl sich len= ken würde? |
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Myris
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Myris.
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Wie können wir erraten, was du in deinem Herzen verbirgst?
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Wie können wir errathen, was Du
in deinem Herzen verbirgst? |
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Thamos
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Thamos.
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Thamos wird keine andere wählen, als die ihn liebt.
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Thamos wird keine andere wäh=
len, als die ihn liebt. |
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Myris
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Myris.
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(schnell)
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(schnell)
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So hat er schon gewählt.
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So hat er schon gewählt.
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Thamos
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Thamos.
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(lebhaft)
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(lebhaft)
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Von wem redest du?
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Von wem redest Du?
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Myris
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Myris.
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Herr! ich sagte zu viel. (die Mirza kommen sehend) Erlaube, dass ich der Sais folge.
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Herr! ich sagte zu viel. (die Mirza
kommen sehend) Erlaube, daß ich der Sais folge. |
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Sechster Auftritt
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Sechster Auftritt.
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Thamos. Mirza.
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Thamos. Mirza.
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Mirza
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Mirza.
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Diesen Augenblick höre ich, dass du hier seiest. – Aber wie! Thamos ohne den Pheron?
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Diesen Augenblick höre ich, daß Du
hier seyest. – Aber wie! Thamos ohne den Pheron? |
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Thamos
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FThamos.
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Weil ich dir etwas zu eröffnen habe, wovon dein Neffe noch nichts weiß.
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Weil ich Dir etwas zu eröfnen
habe, wovon Dein Neffe noch nichts weiß. |
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Mirza
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Mirza.
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Mirza erwartet ihres Königs Befehle.
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Mirza erwartet ihres Königs Befehle.
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Thamos
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Thamos.
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Du hast wahrgenommen, dass unter den edlen Jungfrauen, die deiner Aufsicht anvertrauet sind, Myris und Sais von mir ihren Gespielinnen vorgezogen werden.
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Du hast wahrgenommen, daß un=
ter den edlen Jungfrauen, die deiner Aufsicht anvertrauet sind, Myris und Sais von mir ih= ren Gespielinnen vorgezogen werden. |
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Mirza
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Mirza.
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Ja, Herr! und wenn Mirza Mutmaßungen wagen darf, so wird eine aus beiden Ägyptens Königin.
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Ja, Herr! und wenn Mirza Muth=
massungen wagen darf, so wird eine aus beyden Egyptens Königin. |
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Thamos
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Thamos.
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Und die andere die Gemahlin des Pherons.
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Und die andere die Gemahlin des
Pherons. |
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Mirza
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Mirza.
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(lebhaft)
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(lebhaft)
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Welche? – Herr! verzeihe der Kühnheit.
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Welche? – Herr! Ver=
zeihe der Kühnheit. |
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Thamos
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Thamos.
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Erteile mir deinen Rat.
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Ertheile mir deinen Rath.
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Mirza
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Mirza.
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Wenn du vielleicht schon beschlossen hast?
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Wenn Du vielleicht schon beschlos=
sen hast? |
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Thamos
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Thamos.
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Setze voraus, es sei noch nicht geschehen. Niemand kennt beide genauer als du.
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Setze voraus, es sey noch nicht
geschehen. Niemand kennt beyde genauer als Du. |
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Mirza
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Mirza.
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Sais wurde mir von deinem Vater im zweiten Jahre ihres Alters übergeben. Der ihrige, ein eifriger Anhänger des Menes, war in dem Treffen geblieben, das den Ramesses auf Ägyptens Thron befestigte.
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Sais wurde mir von Deinem Vater
im zweyten Jahre ihres Alters übergeben. Der ihrige, ein eifriger Anhänger des Menes, war in dem Treffen geblieben, das den Ramesses auf Egyptens Thron befestigte. |
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Thamos
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Thamos.
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Ein Glück, dass sie die Abneigung gegen mein Haus nicht erbte!
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Ein Glück, daß sie die Abnei=
gung gegen mein Haus nicht erbte! |
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Mirza
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FMirza.
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Ich habe mir alle Mühe gegeben, das Vorurteil bei ihr auszurotten. Ob es mir ganz glückte –
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Ich habe mir alle Mühe gegeben,
das Vorurtheil bey ihr auszurotten. Ob es mir ganz glückte – |
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Thamos
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Thamos.
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Wie! Sais hasste mich?
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Wie! Sais haßte mich?
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Mirza
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Mirza.
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Nein, dessen beschuldige ich sie nicht. Begnügt sich aber Thamos damit, dass man ihn nicht hasst? Verlangt er nicht auch Gegenliebe?
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Nein, dessen beschuldige ich sie nicht.
Begnügt sich aber Thamos damit, daß man ihn nicht haßt? Verlangt er nicht auch Gegenliebe? |
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Thamos
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Thamos.
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Ja, Mirza! Diejenige, die an meiner Seite auf dem Throne sitzt, soll ihre Blicke nicht hinab, sondern neben sich, nicht auf den König, sondern auf den Thamos wenden; ebenso freudig mit ihm den Thron wieder verlassen, als sie dessen Staffeln besteigt.
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Ja, Mirza! Diejenige, die an mei=
ner Seite auf dem Throne sitzt, soll ihre Blicke nicht hinab, sondern neben sich, nicht auf den König, sondern auf den Thamos wenden; eben so freudig mit ihm den Thron wieder verlassen, als sie dessen Staffeln besteigt. |
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Mirza
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Mirza.
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Bei der Myris findest du diese Gesinnungen.
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Bey der Myris findest Du diese Ge=
sinnungen. |
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Thamos
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Thamos.
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(schnell)
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(schnell)
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Nicht auch bei der Sais?
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Nicht auch bey der Sais?
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Mirza
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Mirza.
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Herr! ich hätte schweigen sollen. –
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Herr! ich hätte schweigen sollen. –
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Thamos
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Thamos.
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Wäre Sais für einen andern eingenommen! – Pheron allein begleitet mich hieher.
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Wäre Sais für einen andern ein=
genommen! – Pheron allein begleitet mich hie= her. |
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Mirza
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Mirza.
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Ich habe ihr Geheimnis noch nicht erforscht. Wenn aber mein Urteil mich nicht betrügt, so hat Pheron auf ihr junges Herz Eindruck gemacht. Sie und wir alle hielten Myris für die Glückliche, der Thamos seine Hand bestimme.
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Ich habe ihr Geheimniß noch nicht
erforscht. Wenn aber mein Urtheil mich nicht betrügt, so hat Pheron auf ihr junges Herz Ein= druck gemacht. Sie, und wir alle, hielten Myris für die Glückliche, der Thamos seine Hand be= stimme. |
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Thamos
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Thamos.
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Liebt Pheron die Sais?
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Liebt Pheron die Sais?
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Mirza
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FMirza.
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Er sprach nie mit mir davon. Wenn aber auch schon seine Augen scharfsichtig gewesen wären, wenn ihn selbst der Sais Reizungen gerühret hätten, so weiß er doch, was er seinem Könige schuldig ist.
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Er sprach nie mit mir davon. Wenn
aber auch schon seine Augen scharfsichtig gewe= sen wären, wenn ihn selbst der Sais Reizungen gerühret hätten: so weiß er doch, was er seinem Könige schuldig ist. |
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Thamos
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Thamos.
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Noch glaube ich, Mirza! dass du irrest; so, wie du wegen meiner Neigung zu der Myris dich betrogen hast. – Sais war es, die beim ersten Anblick mich fesselte. Ihre edle Gestalt, ihr hoher Geist, der aus ihrem ganzen Wesen hervorstrahlt, schienen sie für den Thron zu bestimmen. Von jener Stunde an war meine Wahl entschieden; ich wollte aber vorher der Sais Gesinnungen versichert sein. – Ich gestehe dir es, Mirza! Ich glaubte, in ihren Augen Gegenliebe zu lesen. So oft ich mit ihrer Gespielin sprach, nahm ich eine Unruhe bei ihr wahr. Um sie noch mehr auf die Probe zu stellen, verdoppelte ich meine Unterredungen mit der Myris. Ihr alle glaubtet, meine Wahl wäre auf diese gefallen. Heut wollte ich meine Neigung entdecken, und eben heut höre ich von dir, dass Sais den Pheron liebt. – Ist es so, liebt auch Pheron die Sais, so opfere ich meine Neigung auf, so knüpfe ich selbst das Band.
|
Noch glaube ich, Mirza! daß Du
irrest; so wie Du, wegen meiner Neigung zu der Myris, dich betrogen hast. – Sais war es, die beym ersten Anblick mich fesselte. Ihre ed= le Gestalt, ihr hoher Geist, der aus ihrem gan= zen Wesen hervorstrahlt, schienen sie für den Thron zu bestimmen. Von jener Stunde an war meine Wahl entschieden: ich wollte aber vorher der Sais Gesinnungen versichert seyn. – Ich gestehe dir es, Mirza! ich glaubte in ihren Augen Gegenliebe zu lesen. So oft ich mit ihrer Gespielin sprach, nahm ich eine Unru= he bey ihr wahr. Um sie noch mehr auf die Probe zu stellen, verdoppelte ich meine Unter= redungen mit der Myris. Ihr alle glaubtet, meine Wahl wäre auf diese gefallen. Heut wollte ich meine Neigung entdecken, und eben heut höre ich von dir, daß Sais den Pheron liebt. – Ist es so, liebt auch Pheron die Sais; so opfere ich meine Neigung auf, so knüpfe ich selbst das Band. |
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Mirza
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Mirza.
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Wie edel, Herr! wie deiner würdig!
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Wie edel, Herr! wie Deiner würdig!
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Thamos
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FThamos.
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Rede du mit der Sais. Verschweige aber, dass es auf mein Geheiß geschiehet. Ist ihr Herz für einen andern eingenommen, so soll sie aus meinem Munde nie das Wort „Liebe“ hören. Wählet es den Thamos – als Thamos, nicht als König –, so wird dieser selbst ihr Hand und Thron anbieten.
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Rede du mit der Sais. Ver=
schweige aber, daß es auf mein Geheiß geschie= het. Ist ihr Herz für einen andern eingenom= men, so soll sie aus meinem Munde nie das Wort Liebe hören. Wählet es den Thamos, – als Thamos, nicht als König, so wird dieser selbst ihr Hand und Thron anbiethen. |
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Siebenter Auftritt
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Siebenter Auftritt.
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Die Vorigen. Phanes.
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Die Vorigen. Phanes.
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Phanes
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Phanes.
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Du erlaubtest mir, dir hieher zu folgen.
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Du erlaubtest mir, Dir hieher zu
folgen. |
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Thamos
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Thamos.
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Geh, Mirza! und richte meinen Auftrag aus.
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Geh, Mirza! und richte meinen
Auftrag aus. |
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(Mirza geht ab.)
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(Mirza geht ab.)
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Achter Auftritt
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Achter Auftritt.
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Thamos. Phanes.
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Thamos. Phanes.
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Phanes
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Phanes.
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(nachdem Mirza sich entfernet hat)
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(nachdem Mirza sich entfernet hat.)
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In der Mirza Gegenwart durfte ich nicht reden. Die Sache betrifft ihren Neffen. – Herr! dieser Pheron, dem du heute die Stadt und deine Person anvertrauest, ist vielleicht selbst der Aufrührer oder weiß um den Verrat.
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In der Mirza Gegenwart durfte ich nicht reden.
Die Sache betrifft ihren Neffen. – Herr! Dieser Pheron, dem du heute die Stadt und dei= ne Person anvertrauest, ist vielleicht selbst der Aufrührer, oder weiß um den Verrath. |
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Thamos
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FThamos.
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Was sagst du? – Pheron, der mit mir aufwuchs! mein Freund! mein Vertrauter!
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Was sagst Du? – Pheron, der
mit mir aufwuchs! mein Freund! mein Ver= trauter! |
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Phanes
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Phanes.
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Noch will ich ihn nicht für schuldig erklären; aber verdächtig machen ihn seine Schritte.
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Noch will ich ihn nicht für schuldig
erklären; aber verdächtig machen ihn seine Schritte. |
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Thamos
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Thamos.
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Wie, Phanes! ein bloßer Schein ist dir genug, um die Ruhe deines Königs, das Vertrauen, das er in einen Freund setzt, zu stören? – Wenn ich nun durch deine Übereilung mich hinreißen ließe, wenn ich zu schnell gegen den Pheron etwas beschlösse; und Pheron zeigte dann seine Unschuld: was hättest du getan! Wie könnte ich das Unrecht ersetzen!
|
Wie, Phanes! Ein bloßer Schein
ist dir genug, um die Ruhe deines Königs, das Vertrauen, das er in einen Freund setzt, zu stöh= ren? – Wenn ich nun durch deine Uebereilung mich hinreissen ließe, wenn ich zu schnell gegen den Pheron etwas beschlösse; und Pheron zeig= te dann seine Unschuld: was hättest Du gethan! wie könnte ich das Unrecht ersetzen! |
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Phanes
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Phanes.
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|||
Höre meine Gründe und tue alsdann, was du willst. Man hat Briefe des Pheron nach Memphis aufgefangen, mit unbekannten Charaktern geschrieben und an Missvergnügte gerichtet.
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Höre meine Gründe, und thue
alsdann was Du willst. Man hat Briefe des Pheron nach Memphis aufgefangen, mit unbe= kannten Karaktern geschrieben, und an Misver= gnügte gerichtet. |
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Thamos
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Thamos.
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Weiß man gewiss, dass sie von ihm kamen? Können nicht Boshafte sich seines Zeichens bedient haben?
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Weiß man gewiß, daß sie von ihm
kamen? Können nicht Boshafte sich seines Zei= chens bedient haben? |
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Phanes
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Phanes.
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Diese Nacht ist bei ihm eine geheime Versammlung gehalten worden.
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Diese Nacht ist bey ihm eine gehei=
me Versammlung gehalten worden. |
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Thamos
|
Thamos.
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Wer war dabei?
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Wer war dabey?
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Phanes
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Phanes.
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Man hat nach Mitternacht vermummte Leute aus seinem Palaste herausgehen sehen.
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Thamos
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Thamos.
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Man kennet also die Personen nicht? Pheron ist jung und liebt jugendliche Ergötzungen. – Willst du allen Handlungen deiner Mitbürger nachspähen? Da Verbrechen suchen, wo vielleicht nur unschuldige Freuden sind?
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Man kennet also die Personen
nicht? Pheron ist jung, und liebt jugendliche Ergötzungen. – Willst Du allen Handlungen deiner Mitbürger nachspähen? Da Verbrechen suchen, wo vielleicht nur unschuldige Freuden sind? |
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Phanes
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Phanes.
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Herr! dein Zutrauen führt dich zu weit. Weil dein edles Herz auch nicht den Schatten der Arglist kennt, urteilst du nach dir von allen andern. Auch Phanes dachte einst so, aber schmerzliche Erfahrungen haben ihn argwöhnisch gemacht. Nur zu oft fand er Menschen, die gütigen Dämonen glichen und Herzen nubischer Tiger im Busen verbargen.
|
Herr! Dein Zutrauen führt Dich
zu weit. Weil dein edles Herz auch nicht den Schatten der Arglist kennt, urtheilst Du nach Dir von allen andern. Auch Phanes dachte einst so; aber schmerzliche Erfahrungen haben ihn argwöhnisch gemacht. Nur zu oft fand er Menschen, die gütigen Dämonen glichen, und Herzen Nubischer Tyger im Busen verbargen. |
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Thamos
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Thamos.
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Möchten die Götter des Thamos Tage verkürzen, ehe seine Augen dergleichen Ungeheuer erblicken!
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Möchten die Götter des Thamos
Tage verkürzen, ehe seine Augen dergleichen Un= geheuer erblicken! |
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Phanes
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Phanes.
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Glaube mir, Herr! Pheron geht mit großen Absichten schwanger. Man hat aus seinem Munde gehört, dein Thron wanke. Die Worte entfuhren ihm. Er erschrak darüber, er suchte, ihnen eine unschuldige Auslegung zu geben, und eben dadurch machte er sich verdächtig.
|
Glaube mir, Herr! Pheron geht
mit großen Absichten schwanger. Man hat aus seinem Munde gehört: Dein Thron wanke. Die Worte entfuhren ihm. Er erschrack darüber, er suchte ihnen eine unschuldige Auslegung zu geben, und eben dadurch machte er sich ver= dächtig. |
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Thamos
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Thamos.
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Können sie nicht auch einen unschuldigen Verstand gehabt haben? Der Same des Aufruhrs keimt an vielen Orten des Reichs.
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Können sie nicht auch einen un=
schuldigen Verstand gehabt haben? Der Saa= Fme des Aufruhrs keimt an vielen Orten des Reichs. |
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Phanes
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Phanes.
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Achtest du deine eigene Sicherheit wenig, so denke daran, was du Ägypten schuldig bist. Soll ein neuer Bürgerkrieg entstehen? – Herr! einen Thamos darf man frei an Zeiten erinnern, die bei andern Fürsten der Schmeichler in Dunkelheit verhüllen würde. Hätte Menes dem Ramesses weniger getrauet, so wäre er auf dem Throne geblieben.
|
Achtest Du deine eigene Sicher=
heit wenig, so denke daran, was Du Egypten schuldig bist. Soll ein neuer Bürgerkrieg ent= stehen? – Herr! einen Thamos darf man frey an Zeiten erinnern, die bey andern Fürsten der Schmeichler in Dunkelheit verhüllen würde. Hätte Menes dem Ramesses weniger getrauet, so wäre er auf dem Throne geblieben. |
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Thamos
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Thamos.
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Was soll ich also tun?
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Was soll ich also thun?
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Phanes
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Phanes.
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Wenn du dich der Person des Pherons nicht gleich jetzt versichern willst – dies wäre mein Rat –, ihn unvermerkt von Personen umgeben zu lassen, die seine Tritte beobachten.
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Wenn Du dich der Person des
Pherons nicht gleich jetzt versichern willst – Dies wäre mein Rath –, ihn unvermerkt von Personen umgeben zu lassen, die seine Tritte beobachten. |
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Thamos
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Thamos.
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Werden nicht diese Personen allem, was sie sehen, eine schwarze Ausdeutung geben und eben dadurch ihre Pflicht zu erfüllen glauben? – Nein! ich selbst will dem Pheron die Anzeige eröffnen. Ich will ihm dabei sagen, dass ich keinen Argwohn schöpfe; ich will von ihm weder Rechtfertigung fordern, noch annehmen. – Ist Pheron, wie ich hoffe, unschuldig, so wird ihn mein Zutrauen rühren. Hegt er in seiner Brust, ihr Götter verhütet es! treulose Anschläge, so wird ihn die Nachricht, dass er entdeckt ist, schrecken, von der Ausführung abhalten.
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Werden nicht diese Personen al=
lem, was sie sehen, eine schwarze Ausdeutung geben, und eben dadurch ihre Pflicht zu erfül= len glauben? – Nein! ich selbst will dem Phe= ron die Anzeige eröfnen. Ich will ihm dabey sagen, daß ich keinen Argwohn schöpfe; ich will von ihm weder Rechtfertigung fordern, noch an= nehmen. – Ist Pheron, wie ich hoffe, unschul= dig, so wird ihn mein Zutrauen rühren. Hegt er in seiner Brust, Ihr Götter verhütet es! treulose Anschläge, so wird ihn die Nachricht, Fdaß er entdeckt ist, schrecken, von der Ausfüh= rung abhalten. |
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Phanes
|
Phanes.
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Herr! dein Plan ist gefährlich.
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Herr! Dein Plan ist gefährlich.
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Thamos
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Thamos.
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Sei er es! Um einen Freund zu retten, wagt Thamos alles.
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Sey er es! Um einen Freund zu
retten, wagt Thamos alles. |
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(geht mit dem Phanes ab)
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(geht mit dem Phanes ab.)
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Ende des zweiten Aufzugs
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Ende des zweyten Aufzugs.
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