Kritische Edition des Librettos | Diplomatische Übertragung des Librettos | |||
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Dritter Teil
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F
Dritter Theil.
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Christengeist und Christ.
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Christen=Geist und Christ.
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Du willst es mir verschweigen,
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Du willst es mir verschweigen,
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da doch die Unruh deiner Augen
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Da doch die Unruh deiner Augen
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ein stilles Missvergnügen zeigt.
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Ein stilles Mißvergnügen zeigen.
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Willst du so wenig Zuversicht
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Willst du so wenig Zuversicht
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auf meine dir bekannte Neigung setzen?
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Auf meine dir bekannte Neigung setzen?
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Christ
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Christ.
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Nein, auf so undankvolle Weise
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Nein, auf so undank=volle Weise
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die Pflicht der Freundschaft zu verletzen,
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Die Pflicht der Freundschaft zu verletzen
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würd ich mich nicht erkühnen:
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Würd' ich mich nicht erkühnen:
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Ich förchte mich, nur deinen Hass
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Ich förchte mich, nur deinen Haß
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zur Strafe zu verdienen,
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Zur Straffe zu verdienen,
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wenn ich dir sollte sagen – – – –
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Wenn ich dir sollte sagen = = = =
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Und was – – – ach! lasse mich nicht länger fragen,
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Und was = = = ach! lasse mich nicht länger fragen,
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und rede, wie ein Freund mit Freunden reden soll.
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Und rede, wie ein Freund mit Freunden reden soll:
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Christ
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Christ.
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So wisse dann: Ein unbekannter Lehrer
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So wisse dann: ein unbekannter Lehrer,
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im Philosophenkleid, ein Mann, der mir sowohl
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Im Philosophen=Kleid', ein Mann der mir so wohl
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von Sitten artig schien als klug und tugendsam,
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Von Sitten artig schien als klug und Tugendsam,
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traf ohngefähr zu mir, nachdem ich dich verließ,
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Traf ohngefehr zu mir, nachdem ich dich verließ,
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und da er auch zu sprechen kam
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Und da er auch zu sprechen kam
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vom hohen Tugendwert, erhob er ihren Ruhm
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Vom hohen Tugend=Werth, erhob er ihren Ruhm
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und setzte manchen schönen Spruch
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Und setzte manchen schönen Spruch
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der neusten Sittenlehrer bei.
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Der neusten Sittenlehrer bey:
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Doch sagt' er mir zugleich, dass sie zu üben schwer,
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Doch sagt' er mir zugleich, daß sie zu üben schwer,
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ja manchem jungen Blut fast gar unmöglich sei,
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FJa manchem jungen Blut fast gar unmöglich sey,
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als welches noch vertobenDas nicht mehr gebräuchliche Verb "vertoben" bedeutet hier "sich austoben". Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 25, Leipzig 1956, Sp. 1916-1917 (Art. "VERTOBEN"). müsse:
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Als welches noch vertoben müsse:
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Der Weisheit Rat verwerfe solche Schlüsse,
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Der Weisheit Rath verwerffe solche Schlüsse,
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die gegen andrer Lebensweise
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Die gegen andrer Lebens=Weise
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zu sonderbar und niederträchtig sind;
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Zu sonderbar und niderträchtig sind:
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die Buße gelte ja im hohen Alter noch.
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Die Busse gelte ja im hohen Alter noch:
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Man könne Gott das Seine
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Man könne GOtt das seine,
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und doch der Welt das, was sie fordert, geben.
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Und doch der Welt das, was sie fordert, geben.
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Mit einem Wort: Man soll wie andre leben.
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Mit einem Wort: man soll wie andre Leben.
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Tugend ist ein teures Gut:
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Tugend ist ein theures Gut:
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Dieses Kleinod zu erlangen,
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Dieses Kleinod zu erlangen
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will es riesengleichen Mut. 72Liber Proverbiorum, cap. 26, v. 13: "Dicit piger: Leo est in via, et leæna in itineribus".
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Will es Riesengleichen Muth. 72Prov. 26. v. 13. dicit piger: Leo est foris & leæna in itineri-
bus. |
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Ihr will ich mein Herze weihen,
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Ihr will ich mein Herze weyhen,
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ihr will ich ergeben sein.
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Ihr will ich ergeben seyn:
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Doch wer wird die Kraft verleihen?
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Doch, wer wird die Kraft verleyhen?
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Soll ich mich wohl unterfangen?
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Soll ich mich wohl unterfangen?
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Ach! ich denke – – ja und nein.
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Ach! ich denke = = ja und nein.
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Tugend ist etc.
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Tugend ist &c.
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Christengeist
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Chr. Geist.
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O liebster Freund! wie bist du doch betrogen!
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O liebster Freund! wie bist du doch betrogen?
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Die Warnung, die ich dir nicht ohne Vorsicht gab,
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Die Wahrnung, die ich dir nicht ohne Vorsicht gab,
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hast du nicht allzu wohl erwogen,
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Hast du nicht allzu wohl erwogen,
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sonst hätte das Gesang den Vogel dir entdeckt:
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Sonst hätte das Gesang den Vogel dir entdeckt:
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Erkennest du denn nicht, dass unter diesem Schmuck
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Erkennest du denn nicht, daß unter diesem Schmuck
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vermeinter Weisheitlehre
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Vermeinter Weisheit=Lehre
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die Eigenliebe sich versteckt? 73Evangelium secundum Ioannem, cap. 7, v. 18: "Qui a semetipso loquitur, gloriam propriam quærit. qui autem quærit gloriam eius, qui misit eum, hic verax est, et iniustitia in illo non est."
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Die Eigenliebe sich versteckt? 73Joan. 7. v. 18. qui â semetipso loquitur, gloriam propriam quæ-
rit &c. |
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Wo stehet wohl geschrieben,
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FWo stehet wohl geschrieben,
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dass junges Blut vertobenDas nicht mehr gebräuchliche Verb "vertoben" bedeutet hier "sich austoben". Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 25, Leipzig 1956, Sp. 1916-1917 (Art. "VERTOBEN"). solle? 74Epistola Ioannis I, cap. 2, v. 14 et 15: "Scribo vobis infantes, quoniam cognovistis patrem. Scribo vobis iuvenes, quoniam fortes estis, et verbum Dei manet in vobis, et vicistis malignum. Nolite diligere mundum, neque ea, quæ in mundo sunt. Si quis diligit mundum, non est charitas Patris in eo".
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Daß junges Blut vertoben solle? 741. Joan. 2. v. 14. & 15. Scribo vobis juvenes &c. nolite dili-
gere mundum &c. |
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dass Gott das Alter uns verspricht und bis dahin
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Daß GOtt das Alter uns verspricht und bis dahin
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auf unsre Buße warten wolle? 75Evangelium secundum Marcum, cap. 13, v. 35 usque ad 37: "Vigilate ergo, (nescitis enim quando dominus domus veniat: sero an media nocte, an galli cantu, an mane) ne cum venerit repente, inveniat vos dormientes. Quod autem vobis dico, omnibus dico: Vigilate."
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Auf unsre Busse warten wolle? 75Marc. 13. v. 35. ad 37. vigilate ergo, nescistis enim, quando
Dominus domûs veniat, ferò, an media nocte, an galli cantu, an mane &c. |
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dass er mit halben Herz vergnüget wolle sein, 76Liber Deuteronomii, cap. 11, v. 13: "Si ergo obedieritis mandatis meis, quæ ego hodie præcipio vobis, ut diligatis Dominum Deum vestrum, et serviatis ei in toto corde vestro, et in tota anima vestra".
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Daß er mit halben Herz vergnüget wolle seyn, 76Deut. 11. v. 13. præcipio vobis, ut diligatis Dominum &c. &
serviatis ei ex toto corde &c. |
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dass uns, was andre Menschen tuen,
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Daß uns, was andre Menschen thuen,
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statt der Gebote gelte 77Liber Exodus, cap. 23, v. 2: "Non sequeris turbam ad faciendum malum: nec in iudicio, plurimorum adquiesces sententiæ, ut a vero devies."
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Statt der Gebotte gelte, 77Exod. 23. v. 2. non sequeris turbam ad faciendum malum &c.
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und das, was er befiehlt, der selbst die Weisheit ist,
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Und das, was er befihlt, der selbst die Weisheit ist,
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zu halten uns unmöglich sei? 78Liber Deuteronomii, cap. 30, v. 11: "Mandatum hoc, quod ego præcipio tibi hodie, non supra te est, neque procul positum".
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Zu halten uns unmöglich sey? 78Deut. 30. v. 11. mandatum hoc – – non supra te est, neque
procul positum. |
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Wem immer fällt die Meinung bei,
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Wem immer fällt die Meinung bey,
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dass Frömmigkeit uns wie verächtlich mache?
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Das Frömmigkeit uns wie verächtlich mache?
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Die von den Bösen selbst doch heimlich wird geschätzt
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Die von den Bösen selbst doch heimlich wird geschätzt,
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und nur darum den Schmähe-Zungen
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Und nur darum den Schmähe=Zungen
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betörter Menschen ausgesetzt,
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Bethörter Menschen ausgesetzt,
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weil edler Tugendgeist und frommer Sitten Kraft
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Weil edler Tugend=Geist und frommer Sitten Kraft
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das Tun der faulen Christen straft. 79Liber Sapientiæ, cap. 2, v. 12: "Circumveniamus ergo iustum, quoniam inutilis est nobis, et contrarius est operibus nostris, et improperat nobis peccata legis, et diffamat in nos peccata disciplinæ nostræ."
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Das thun der faulen Christen straft. 79Sap. 2. v. 12. circumveniamus justum, quoniam inutilis est no-
bis & contrarius est operibus nostris & improperat nobis pec- cata legis &c. |
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Was wirst du nun erwählen?
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Was wirst du nun erwählen?
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Soll man dich in die Schar der faulen Knechte zählen?
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Soll man dich in die Schaar der faulen Knechte zehlen?
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Christ
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FChrist.
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Der Himmel schütze mich vor solchem Aberwitz,
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Der Himmel schütze mich vor solchem Aberwitz,
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ich will dem Untergang, ich will der Höll entgehn:
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Ich will dem Untergang, ich will der Höll' entgehn:
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Der Vorsatz ist gemacht, zu dienen meinem Gott
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Der Vorsatz ist gemacht zu dienen meinem GOtt
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getreu bis an das Ende.
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Getreu bis an das Ende.
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Doch wenn ich meine Augen
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Doch wenn ich meine Augen
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auf meine Schwachheit wende,
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Auf meine Schwachheit wende,
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so fühl ich neuen Schrecken.
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So fühl' ich neuen Schrecken,
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Ich aber neuen Trost an dir:
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Ich aber neuen Trost an dir:
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Denn das Gebot verlangt von dir ein Mehrers nicht
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Denn das Gebott verlangt von dir ein mehrers nicht
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als das, wohin die Kräften sich erstrecken.
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Als das, wohin die Kräften sich erstrecken.
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Ich sehe zwar, dass dir noch an der Liebe fehlt:
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Ich sehe zwar, daß dir noch an der Liebe fehlt:
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Der Strafe Forcht, die dich am Weg der Tugend hält
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Der Straffe Forcht, die dich am Weeg der Tugend hält,
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und deine Zärtlichkeit, die dich zu schrecken sucht,
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Und deine Zärtlichkeit, die dich zu schrecken sucht,
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sind in dem Herzen noch verborgen.
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Sind in dem Herzen noch verborgen:
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Doch fange nur, mein Freund! fang recht zu lieben an,
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Doch fange nur, mein Freund! fang recht zu lieben an
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so hast du nichts von beiden zu besorgen. 80Epistola Pauli ad Romanos, cap. 8, v. 28: "Scimus autem quoniam diligentibus Deum omnia cooperantur in bonum, iis, qui secundum propositum vocati sunt sancti."
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So hast du nichts von beyden zu besorgen, 80Rom. 8. 28. diligentibus Deum, omnia cooperantur in bonum.
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Christ
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Christ.
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Allein die Straße voll Beschwerden
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Allein die Strasse voll Beschwerden
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Christengeist
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Chr. Geist
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wird dir zum bestgebahnten Weg, 81Liber Sapientiæ, cap. 10, v. 10: "Hæc profugum iræ fratris iustum deduxit" Dominus "per vias rectas, et ostendit illi regnum Dei, et dedit illi scientiam sanctorum: honestavit illum in laboribus, et complevit labores illius."
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Wird dir zum best gebahnten Weeg 81Sap. 10. v. 10. Justum deduxit Dominus per vias rectas.
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Christ
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Christ.
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die Dorn- und Düstelmenge – –
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Die Dorn= und Düstel=Menge = =
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Christengeist
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Chr. Geist.
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zu schönsten Rosen werden. 82Prophetia Isaiæ, cap. 35, v. 1: "Lætabitur deserta et invia, et exultabit solitudo, et florebit quasi lilium."
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Zu schönsten Rosen werden. 82Isa. 35. v. 1. Lætabitur deserta & invia & exultabit solitudo
& florebit quasi lilium. |
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Christ
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Christ.
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Die Viele der Gefahren
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Die viele der Gefahren
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Christengeist
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Chr. Geist.
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wird durch des Höchsten Schutz von dir gewendet sein
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Wird durch des höchsten Schutz von dir gewendet seyn:
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Christ
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Christ.
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und meiner Feinde Scharen – – –
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Und meiner Feinde Schaaren = = =
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Christengeist
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Chr. Geist.
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wird seine Helferhand besiegen. 83Psalmus 45 (46), v. 2: "Deus noster refugium, et virtus: adiutor in tribulationibus, quæ invenerunt nos nimis."
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Wird seine Helfer=Hand besiegen 8345. 2. Dominus noster refugium & virtus, adjutor in tribula-
tionibus. |
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Christ
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FChrist.
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Ist wohl so viel zu hoffen,
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Ist wohl so viel zu hoffen,
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so viel zu können mir erlaubt?
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So viel zu können mir erlaubt?
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Wie? Soll die Hoffnung dich allein betrügen,
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Wie? soll die Hofnung dich allein betrügen
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so vieler Tausenden, die nicht betrogen sind?
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So vieler tausenden, die nicht betrogen sind?
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Wirst du allein nicht können,
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Wirst du allein nicht können,
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was ungezählte Reihen,
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Was ungezehlte Reyhen,
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wie die Geschichte zeigt, vor deiner schon gekönnt? 84Sancti Augustini Confessiones, liber VIII, cap. 11 (27): "Tu non poteris, quod isti," et "quod istae?"
Die Textwiedergabe und Zitierweise dieser Fußnote richtet sich nach folgender kritischer Ausgabe: Augustinus (Sancti Augustini), Confessionum Libri XIII (Corpus Christianorum Series Latina XXVII), hrsg. von Lukas Verheijen, Turnholt 1981, S. 130. |
Wie die Geschichte zeigt, vor deiner schon gekönnt? 84S. Aug. Lib. 8. Conf. c. 11. tu non poteris, quod isti & istæ?
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Von denen man doch weiß, dass sie auch stärker nicht
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Von denen man doch weiß, daß sie auch stärker nicht
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als du gewesen seien?
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Als du gewesen seyen?
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Ja deren reife Witz"Witz" ist hier mit "Vernunft, Verstand" gleichzusetzen, einer veralteten Bedeutung dieses Substantivs. Das maskuline Genus konnte sich erst zu Beginn des 18. Jhdts. vollständig gegenüber dem femininen durchsetzen. Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 30, Leipzig 1960, Sp. 861-888 (Art. "WITZ"); Dudenredaktion, Deutsches Universalwörterbuch, 7. Aufl., Mannheim/Zürich 2011, S. 2022 (Art. "Witz"). hat für den größten Ruhm
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Ja deren reiffe Witz hat für den grösten Ruhm
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und für ein Glück erkennet,
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Und für ein Glück' erkennet,
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was je die Welt ein Ubel nennet; 85Epistola Pauli ad Romanos, cap. 5, v. 3: "Non solum autem, sed et gloriamur in tribulationibus: scientes quod tribulatio patientiam operatur".
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Was je die Welt ein Ubel nennet: 85Rom. 5. c. 3. Gloriamur in tribulationibus, scientes, quòd tri-
bulatio &c. |
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weil ihnen war bewusst, dass jener nur allein,
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Weil ihnen war bewust, daß jener nur allein,
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der sich das Kreuz erwählet,
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Der sich das Creuz erwählet,
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des Heiland Jünger könne sein, 86Evangelium secundum Lucam, cap. 14, v. 27: "Et qui non baiulat crucem suam, et venit post me, non potest meus esse discipulus."
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Des Heiland Jünger könne seyn. 86Luc. 14. v. 27. qui non bajulat crucem suam & venit post me,
non potest meus esse discipulus. |
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dass mit dem Lohn der Himmelsfreuden
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Das mit dem Lohn der Himmels=Freuden
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nicht zu vergleichen sei die Schwere
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Nicht zu vergleichen sey die Schwere
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von unserm kurzen Leiden, 87Epistola Pauli ad Corinthios II, cap. 4, v. 17: "Id enim, quod in præsenti est momentaneum et leve tribulationis nostræ, supra modum in sublimitate æternum gloriæ pondus operatur in nobis".
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Von unserm kurzen Leyden. 872. Corinth. 4. v. 17. Momentaneum & leve tribulationis no-
stræ – – – æternum gloriæ pondus operatur &c. |
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dass Gott nur jene Opfer liebt,
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Daß GOtt nur jene Opfer liebt,
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die man mit frohen Mut und nicht mit Zagheit gibt. 88Epistola Pauli ad Corinthios II, cap. 9, v. 7: "Unusquisque prout destinavit in corde suo, non ex tristitia, aut ex necessitate: hilarem enim datorem diligit Deus."
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Die man mit frohen Muth und nicht mit Zagheit gibt: 882. Cor. 9. v. 7. hilarem datorem diligit Deus.
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Darum so sei beherzt, mach deine Sinne frei
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Darum so sey beherzt, mach deine Sinne frey
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von jener Forcht, die allzu knechtlich ist:
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Von jener Forcht, die all zu knechtlich ist:
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Denn wer nur förchtend liebt, der liebet nicht getreu. 89Epistola Ioannis I, cap. 4, v. 18: "Timor non est in charitate: sed perfecta charitas foras mittit timorem, quoniam timor pœnam habet. qui autem timet, non est perfectus in charitate."
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FDenn wer nur förchtend liebt, der liebet nicht getreu, 891. Joan. 4. v.'18. timor non est in charitate, sed perfecta chari-
tas foras mittit timorem – – qui autem timet, non est perfectus in charitate. |
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Weil du ihm dienen willst, so diene ihm mit Lust: 90Psalmus 99 (100), v. 2: "Iubilate Deo omnis terra: servite Domino in lætitia. Introite in conspectu eius, in exultatione."
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Weil du ihm dienen willst, so diene ihm mit Lust: 90Ps. 99. v. 2. Servite Domino in lætitia.
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Doch lass zu seinem Thron ergehen
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Doch Laß zu seinem Thron ergehen
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dein demutvolles Flehen
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Dein Demuthvolles flehen
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um seiner reichen Gnade Kraft,
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Um seiner reichen Gnade Kraft
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die dich mit solchem Mut belebe, 91Epistola Pauli ad Philippenses, cap. 4, v. 13: "omnia possum in eo, qui me confortat."
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Die dich mit solchem Muth belebe 91Philip. 4. v. 13. Omnia possum in eo, qui me confortat.
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dass sich dein Herze ganz und nicht nur halb ergebe.
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Daß sich dein Herze ganz und nicht nur halb ergebe.
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Willst du, dass die Sorge schwinde,
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Willst du, daß die Sorge schwinde,
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die bisher dich hat betrübt,
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Die bisher dich hat betrübt;
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lieb' als ein getreues Kinde 92Epistola Pauli ad Romanos, cap. 8, v. 15: "Non enim accepistis spiritum servitutis iterum in timore, sed accepistis spiritum adoptionis filiorum, in quo clamamus: Abba (Pater)."
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Lieb als ein getreues Kinde 92Rom. 8. v. 15. Non enim accepistis Spiritum servitutis iterùm
in timore, sed – adoptionis filiorum &c. |
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Gott, der dich als Vater liebt.
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GOtt, der dich als Vatter liebt,
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Festes Glauben, steifes Hoffen
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Festes glauben, steiffes hoffen,
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sei der wahren Liebe Grund:
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Sey der wahren Liebe Grund:
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Diese hält den Himmel offen,
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Diese hält den Himmel offen,
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diese schließt den Höllenschlund.
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Diese schließt den Höllen=Schlund.
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Willst du etc.
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Willst du &c.
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Indessen sage mir, doch ohne Scheu:
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Indessen sage mir, doch ohne Scheu,
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Ist jener, den wir da von Weiten kommen sehn,
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Ist jener, den wir da von weiten kommen sehn,
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nicht etwan der, so dich unrecht belehret hat?
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Nicht etwann der, so dich unrecht belehret hat?
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Christ
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Christ.
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Er gleichet ihm – – – er ist es in der Tat.
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Er gleichet ihm = = = er ist es in der That,
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Ich wünsche mir, mit ihm zu sprechen,
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Ich wünsche mir mit ihm zu sprechen,
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doch wirst du ihm vorher – – –
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Doch wirst du ihm vorher = = =
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Christ
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Christ.
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Ach! lass mich nicht allein.
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Ach! laß mich nicht allein:
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Du förchtest dich, ich lobe diese Forcht,
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Du förchtest dich, ich lobe diese Forcht,
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die wider die Gefahr pflegt als ein Schild zu sein.
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Die wider die Gefahr pflegt als ein Schild zu seyn,
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Jedoch, weil meine Gegenwart
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Jedoch, weil meine Gegenwart
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von ihme sehr wird abgescheutDas seltene, nur wie hier im Partizip II belegte Verb "abscheuen" kann in zeitgenössischen Quellen stets durch "abschrecken" substituiert werden. Da der vorliegende semantische Kontext und der Handlungsfortgang diese Bedeutung tendenziell ausschließen, ist hier entweder von einem idiomatischen Gebrauch im Sinne von "verabscheuen" oder aber einem Versehen des Librettisten auszugehen. Eine Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang das im 18. Jhdt. noch gebräuchliche Substantiv "Abscheuen" mit der Bedeutung "Schrecken, Abscheu". Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 1, Leipzig 1854, Sp. 98 (Art. "ABSCHEUEN").,
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Von ihme sehr wird abgescheut,
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erwart ich ihn verborgen hier
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Erwart' ich ihn verborgen hier
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und bin zugleich bedacht auf deine Sicherheit.
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Und bin zugleich bedacht auf deine Sicherheit.
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(Er stellt sich hinter das nächste Gebüsche.)
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FEr stellt sich hinter das nächste Gebüsche.
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Christ
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Christ.
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(allein)
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allein.
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Ich hoffe nun auf dich, o göttlich' höchster Geist,
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Ich hoffe nun auf dich, O Göttlich=höchster Geist,
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du Herr der Macht und Stärke!
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Du HErr der Macht und Stärcke!
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Der unsre Zuflucht, Hilf und unser Tröster heißt: 93Psalmus 30 (31), v. 2: "In te Domine speravi non confundar in æternum: in iustitia tua libera me."
Psalmus 58 (59), v. 6: "Exurge in occursum meum, et vide: et tu Domine Deus virtututm, Deus Israel, Intende ad visitandas omnes gentes: non miserearis omnibus, qui operantur iniquitatem." Psalmus 58 (59), v. 18: "Adiutor meus tibi psallam, quia Deus susceptor meus es: Deus meus misericordia mea." |
Der unsre Zuflucht Hilf', und unser Tröster heißt: 93Ps. 30. v. 2. In te Domine speravi &c. Ibid. 58. v. 6. Deus
virtutum. Ibid. v. 18. adjutor meus – – susceptor meus. |
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Errette mich von falscher Zungenlüst94Psalmus 119 (120), v. 2: "Domine libera animam meam a labiis iniquis, et a lingua dolosa."
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Errette mich von falscher Zungen=Lüst, 94Ps. 119. v. 2. Libera animam meam – – a lingua dolosa.
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und nimm mein demutvolles Herz,
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Und nihm mein Demuth=volles Herz,
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ein Herz, von Reu zerknirscht, zu einem Opfer an, 95Psalmus 50 (51), v. 19: "Sacrificium Deo spiritus contribulatus: cor contritum, et humiliatum Deus non despicies."
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Ein Herz von Reu zerknirscht zu einem Opfer an: 95Ibid. 50. v. 19. Cor contritum & humiliatum Deus non despicies.
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erleuchte meine Sinne.
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Erleuchte meine Sinne:
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Entzünde meine Brust mit reger Liebesglut, 96Psalmus 66 (67), v. 2 et 3: "Deus misereatur nostri, et benedicat nobis: illuminet vultum suum super nos, et misereatur nostri. Ut cognoscamus in terra viam tuam: in omnibus gentibus salutare tuum."
Sancti Augustini Confessiones, liber X, cap. 29 (40): "O amor, qui semper ardes et numquam extingueris, caritas, deus meus, accende me!" Die Textwiedergabe und Zitierweise dieser Fußnote richtet sich nach folgender kritischer Ausgabe: Augustinus (Sancti Augustini), Confessionum Libri XIII (Corpus Christianorum Series Latina XXVII), hrsg. von Lukas Verheijen, Turnholt 1981, S. 176. |
Entzünde meine Brust mit reger Liebes=Glut, 96Ps. 66. 2. Illuminet vultum suum super nos &c. ut cognosca-
mus in terra viam &c. S. Aug. L. 10. Conf. c. 29. Charitas Deus meus! accende me &c. |
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damit in mir stets neuer Eifer brinne,
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Damit in mir stetts neuer Eifer brinne,
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getrost zu gehn des Leidens raue Wege.
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Getrost zu gehn des Leydens rauhe Weege:
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Gib, dass ich fröhlich rufen möge:
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Gieb, daß ich fröhlich ruffen möge:
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"Der Feind hat meine Seel vergebens aufgesucht; 97Psalmus 62 (63), v. 10: "Ipsi vero in vanum quæsierunt animam meam, introibunt in inferiora terræ".
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Der Feind hat meine Seel', vergebens aufgesucht: 97Ps. 62. v. 10. Invanum quæsierunt animam meam.
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die Bande sind beglückt entzwei 98Psalmus 123 (124), v. 7: "Anima nostra sicut passer erepta est de laqueo venantium: Laqueus contritus est, et nos liberati sumus."
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Die Bande sind beglückt entzwey 98Ps. 123. v. 7. anima nostra sicut passer erepta est de laqueo ve-
nantium, laqueus contritus est & nos liberati sumus. |
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und ich nunmehr bin von denselben frei."
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Und ich nunmehr bin von denselben frey.
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Weltgeist |
Welt=Geist.
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(die letzte Worte hörend und als ein Weisheitlehrer gekleidet)
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Die lezte Worte hörend und als ein Weisheit=
Lehrer gekleidet. |
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Zu solchem deinen Glücke
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Zu solchem deinen Glücke
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bezeug ich dir, wie billig, meine Freude:
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Bezeug ich dir, wie billich, meine Freude:
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Denn wisse, dass auch ich an deinem Wohlergehn
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FDenn wisse, daß auch ich an deinem Wohlergehn
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sehr großen Anteil nehme
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Sehr grossen Antheil nehme,
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und mein Vergnügen sei, dich abermal zu sehn.
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Und mein Vergnügen sey dich abermahl zu sehn.
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Christ
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Christ.
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Ich bin ja ohn Verdienst und wenig dir bekannt.
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Ich bin ja ohn verdienst und wenig dir bekannt:
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Weltgeist
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Weltgeist.
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Verdienste schon genug, die sich vor einer Stunde
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Verdienste schon genug, die sich vor einer Stunde
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durch dein vernünftiges Gespräche
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Durch dein vernünftiges Gespräche
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sich mir entdecket haben.
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Sich mir entdecket haben:
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Christ
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Christ.
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Du schmeichelst mir doch allzu viel.
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Du schmeichelst mir doch allzu viel:
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Weltgeist
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Weltgeist.
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Nein, deiner Tugend Gaben
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Nein, deiner Tugend Gaaben
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sind jenes, was ich lobe:
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Sind jenes, was ich lobe:
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Ich weiß, du schätzest sie, und dieses tue auch ich.
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Ich weis, du schätzest sie und dieses thue auch ich:
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So gleicher Neigung Probe
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So gleicher Neigung Probe
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bewoge mich, dich jetzund zu begleiten
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Bewoge mich dich jetzund zu begleiten
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auf eine kleine, hohe Schule,
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Auf eine kleine hohe Schule,
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wo man mit ganz besondrer Lust
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Wo man mit ganz besondrer Lust
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von so gelehrt als besterfahrnen Leuten
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Von so gelehrt= als best=erfahrnen Leuten
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die allerbündigsten und schönsten Sätze hört
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Die aller bündigsten und schönsten Sätze hört
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betreffend den Geschmack der Tugend dieser Zeit.
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Betreffend den Geschmack der Tugend dieser Zeit:
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Christ
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Christ.
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(Wie mach ich mich von ihme los? – – –)
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"Wie mach ich mich von ihme los? = = =
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(zu dem Weltgeist)
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Zu dem Weltgeist.
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Ich danke dir für solche Höflichkeit.
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Ich danke dir für solche Höflichkeit:
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Doch hab ich jetzt ein anders Werke vor,
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Doch hab ich jezt ein anders Werke vor,
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so mich verhindert macht, –
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So mich verhindert macht, =
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Weltgeist
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Weltgeist.
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– Dies hoff ich nicht,
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= Dieß hof ich nicht,
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vielmehr erbitt ich mir die Ehre
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Vielmehr erbitt' ich mir die Ehre
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von deiner Gegenwart dort, wo ich unverdient
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Von deiner Gegenwart dort, wo ich unverdient
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zu führen hab des ersten Lehrers Rang.
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Zu führen hab des ersten Lehrers Rang;
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Christ
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Christ.
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(Wo bleibet doch mein teurer Freund so lang? –)
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"Wo bleibet doch mein theurer Freund so lang? =
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Weltgeist
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Weltgeist.
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Ei, komme doch mit mir, es soll dich nicht gereuen.
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Ey, komme doch mit mir, es soll dich nicht gereuen:
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Erlaubest du vielleicht auch mir, dabei zu sein?
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Erlaubest du villeicht auch mir dabey zu seyn?
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Christ
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Christ.
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(Nun bin ich außer Sorgen.)
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"Nun bin ich ausser Sorgen"
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Weltgeist
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Weltg.
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(Verfluchter Streich! Doch ich verstelle mich.)
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"Verfluchter Streich! doch ich verstelle mich"
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(zu dem Christengeist)
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FZu dem Chrsten=
Geist. |
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Zu kommen steht zwar jedem frei,
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Zu kommen steht zwar jedem frey,
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wer aber ängstig ist und alles richten will,
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Wer aber ängstig ist und alles richten will,
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den sicht man lieber nicht dabei.
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Den sicht man lieber nicht dabey:
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Christengeist
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Chr. Geist.
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So seh ich denn auch dich nicht gern in meiner Schul,
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So seh' ich denn auch dich nicht gern in meiner Schul,
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der du ein Tugendfeind und falscher Lehrer bist.
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Der du ein Tugend=Feind und falscher Lehrer bist:
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(Er entdecket ihn durch Eröffnung des Kleids.)
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Er entdecket ihn durch Eröfnung des Kleids:
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Darum entdecke dich und wandre weit von hier,
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Darum entdecke dich und wandre weit von hier,
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wo etwan dir erlaubet ist,
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Wo etwann dir erlaubet ist
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durch Blendewerk, durch List und Lügen
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Durch Blendewerk, durch List und Lügen
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die Menschen zu betrügen.
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Die Menschen zu betrügen:
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Beide
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Beede:
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Hier sehe man
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Hier sehe man
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Christengeist, Weltgeist
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Chr. Geist./Weltgeist.
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im Lämmerfell den Wolfen|im Löwenfell den Esel an, 99Evangelium secundum Matthæum, cap. 7, v. 15: "Attendite a falsis prophetis, qui veniunt ad vos in vestimentis ovium, intrinsecus autem sunt lupi rapaces".
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Im Lämmerfell den Wolfen|Im Löwenfell den Esel an 99Math. 7. 15. attendite à falsis Prophetis, qui veniunt ad vos in vestimentis
ovium, intrinsecùs autem sunt lupi rapaces. |
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Christengeist, Weltgeist
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Chr. Geist./Weltgeist.
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den Lehrer falscher|den Prahler seiner Tugend,
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Den Lehrer falscher|Den Praller seiner Tugend,
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Christengeist, Weltgeist
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Chr. Geist./Weltgeist.
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der nur die freie|der die belebte Jugend
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Der nur die freye,|Der die belebte Jugend
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Christengeist, Weltgeist
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Chr. Geist./Weltgeist.
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verführen|nur schrecken kann. 100Epistola Pauli ad Romanos, cap. 16, v. 18: "Huiuscemodi enim Christo Domino nostro non serviunt, sed suo ventri: et per dulces sermones, et benedictiones seducunt corda innocentium."
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Verführen|Nur schrecken kan. 100Rom. 16. v. 18. per dulces sermones seducunt corda innocentium.
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Christengeist, Weltgeist
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Hier sehe etc.
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Hier sehe &c.
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Weltgeist
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Weltgeist.
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Ist dies die schöne Sittenart,
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Ist dieß die schöne Sitten=Art,
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die du mit deinem Beispiel lehrest?
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Die du mit deinem Beyspiel lehrest?
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Ich ließe dich mit Ruh und du beschimpfest mich.
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Ich liesse dich mit Ruh und du beschimpfest mich:
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Das eitle Tun der Pharisäer
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Das eitle thun der Phariseer
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bestraft der Heiland offentlich:
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Bestraft der Heiland offentlich:
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Wer dann als Heuchler spielt mit falschen Tugendschein,
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FWer dann als Heuchler spilt mit falschen Tugend=Schein,
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der kann von mir nicht wohl verschonet sein. 101Evangelium secundum Matthæum, cap. 23, v. 1: "Tunc Iesus locutus est ad turbas, et ad discipulos suos".
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Der kann von mir nicht wohl verschonet seyn. 101Math. 23. locutus ad turbas & ad discipulos &c.
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Weltgeist
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Weltgeist.
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Nun zeigest du, dass du ein Splitter-Richter bist:
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Nun zeigest du, daß du ein Splitter=Richter bist:
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Du klagest mich des Fehlers an,
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Du klagest mich des Fehlers an,
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den du vor mir und öfters hast getan.
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Den du vor mir und öfters hast gethann:
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Wenn du bist ohne Schuld, so hab ich nicht gefehlt.
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Wenn du bist ohne Schuld, so hab ich nicht gefehlt:
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Wenn die Verkleidung ist bei mir nur Heuchelei,
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Wenn die Verkleidung ist bey mir nur Heucheley,
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was war es denn bei dir? Hast du dich nie verstellt?
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Was war es denn bey dir? hast du dich nie verstellt?
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Ein Heuchler stellet vor ein andern, als er ist.
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Ein Heuchler stellet vor ein=andern als er ist:
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Dass ich zum Seelenheil ein Arzt und Gärtner bin,
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Daß ich zum Seelen=Heil ein Arzt und Gärtner bin,
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ist jedermann bekannt, und diese stellt ich vor.
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Ist jederman bekannt, und diese stellt ich vor:
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Du aber hast den Sinn, zu scheinen als ein Christ,
|
Du aber hast den Sinn zu scheinen als ein Christ,
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und bleibest doch ein halber Heid. 102Evangelium secundum Matthæum, cap. 23, v. 27: "Væ vobis Scribæ, et Pharisæi hypocritæ: quia similes estis sepulchris dealbatis, quæ aforis parent hominibus speciosa, intus vero plena sunt ossibus mortuorum, et omni spurcitia."
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Und bleibest doch ein halber Heyd. 102Ibid. 27. similes sepulchris dealbatis, quæ à foris parent ho-
minibus speciosa, intus verò plena sunt ossibus mortuorum. |
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Weltgeist
|
Weltgeist.
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Gemach: du redest sehr vermessen
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Gemach: du redest sehr vermessen
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ein Wort, das du nicht kannst erweisen.
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Ein Wort, das du nicht kannst erweisen.
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Ich bin kein Dieb, kein Mörder, kein Verleumder,
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Ich bin kein Dieb, kein Mörder, kein Verläumder,
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kein Flucher, Schwörer, Ehrenräuber,
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Kein Flucher, Schwörer, Ehren=Räuber,
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ich lebe, ohne mich zu preisen,
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Ich lebe, ohne mich zu preisen,
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nicht ärgerlich, nicht meisterlos,
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Nicht ärgerlich, nicht meisterloß,
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ich weiß freigebig mich zu zeigen,
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Ich weiß freygebig mich zu zeigen,
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gefällig, friedsam, gut zu sein,
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Gefällig, friedsam, gut zu seyn,
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zu dulden und zu schweigen.
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Zu dulden und zu schweigen.
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Dies alles haben auch die Heiden oft getan, 103Evangelium secundum Matthæum, cap. 5, v. 47: "Et si salutaveritis fratres vestros tantum, quid amplius facitis? nonne et ethnici hoc faciunt?"
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Dieß alles haben auch die Heyden oft gethan, 103Matth. 5. v. 47. Nonne & Æthnici hoc faciunt?
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ja manche noch weit mehr, aus Wohlstand, Ehregeiz,
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Ja manche noch weit mehr, aus Wohlstand, Ehregeitz
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Forcht, Eigennutz, naturgemäßen Triebe:
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Forcht, Eigennutz, Natur=gemäßen Triebe:
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Was tust du aber wohl aus wahrer Christenpflicht
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FWas thust du aber wohl aus wahrer Christen=Pflicht
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dem höchsten Gott zu Liebe?
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Dem höchsten GOtt zu Liebe?
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Ach! nur für ihn allein ist alle Müh zu viel: 104Epistola Pauli ad Thimotheum II, cap. 3, v. 2, 4 et 5: "erunt homines seipsos amantes, cupidi, elati, superbi, blasphemi, parentibus non obedientes, ingrati, scelesti, {... (v. 3)}proditores, protervi, tumidi, et voluptatum amatores magis quam Dei: habentes speciem quidem pietatis, virtutem autem eius abnegantes. Et hos devita".
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Ach! nur für ihn allein ist alle Müh zu viel: 1042. Thim. 3. v. 2. erant homines seipsos amantes – – volupta-
tum amatores magîs quam Dei &c. – – habentes speciem pie- tatis &c. |
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Ein dir nicht ganz bequeme Stunde,
|
Ein dir nicht ganz bequeme Stunde,
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ja nur dein bloß zu träger Will
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Ja nur dein bloß zu träger Will
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verhindert dich von seinem heil'gen Dienste.
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Verhindert dich von seinem heil'gen Dienste:
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Gebete währt zu lang, und Fasten fällt zu schwer,
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Gebette wehrt zu lang, und fasten fällt zu schwer:
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was du den Armen gibst, geschicht aus eitlen Ziel;
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Was du den Armen giebst, geschicht aus eitlen Ziel:
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die dir verliehne Gnadenzeit
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Die dir verliehne Gnaden=Zeit
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verschwendest du mit Schwätzen, Schlaf und Spiel.
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Verschwendest du mit Schwätzen, Schlaf und Spiel:
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Der Andacht schämst du dich, die andre auferbaut,
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Der Andacht schämst du dich, die andre auferbaut:
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gottseliger Gebrauch, das Tun der Priesterschaft,
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Gottseliger Gebrauch, das Thun der Priesterschaft,
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der Frommen Beispiel und Ermahnen
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Der frommen Beyspiel und Ermahnen
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kömmt dir einfältig vor, verächtlich mangelhaft,
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Kömmt dir einfältig vor, verächtlich Mangelhaft,
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da doch der Heiland selbst uns in die Ohren schreit:
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Da doch der Heiland selbst uns in die Ohren schreyt:
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"Wer vor den Menschen hier sich meiner schämen wird,
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Wer vor den Menschen hier sich meiner schämen wird,
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desselben will auch ich mich schämen
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Desselben will auch ich mich schämen
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einst, wann ich komm in meiner Herrlichkeit." 105Evangelium secundum Lucam, cap. 9, v. 26: "Nam qui me erubuerit, et meos sermones: hunc Filius hominis erubescet cum venerit in maiestate sua, et Patris, et sanctorum angelorum."
|
Einst, wann ich komm' in meiner Herrlichkeit. 105Luc. 9. v. 26. qui me erabuerit & meos sermones, hunc filius
hominis erubescet, cùm venerit &c. |
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Vom Hören kommt der Glaub, wann hörst du Gottes Wort? 106Epistola Pauli ad Romanos, cap. 10, v. 17: "Ergo fides ex auditu, auditus autem per verbum Christi."
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Vom hören kommt der Glaub, wann hörst du GOttes Wort? 106Rom. 10. v. 17. fides ex auditu.
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Ein geistlich Buch erquicket, nährt den Geist;
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Ein geistlich' Buch erquicket, nährt den Geist,
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was liesest du, das wahrhaft geistlich heißt 107Epistola Pauli ad Timotheum II, cap. 3, v. 16 et 17: "Omnis scriptura divinitus inspirata utilis est ad docendum, ad arguendum, ad corripiendum, ad erudiendum in iustitia: ut perfectus sit homo Dei, ad omne opus bonum instructus."
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Was liesest du, das wahrhaft geistlich heißt 1072. Thimot. 3. v. 16. & 17. omnis scriptura divinitùs inspirata
utilis est ad erudiendum in justitia, ut perfectus sit homo Dei ad omne opus bonum instructus. |
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und etwan, pfui der Schande!
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FUnd etwann, pfui der Schande!
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mit zartem Heidengift nicht untermenget ist? 108Apocalypsis Ioannis, cap. 10, v. 9: "Et abii ad angelum, dicens ei, ut daret mihi librum. Et dixit mihi: Accipe librum, et devora illum: et faciet amaricari ventrem tuum, sed in ore tuo erit dulce tamquam mel."
|
Mit zartem Heyden=Gift nicht untermenget ist? 108Apoc. 10. v. 9. accipe librum &c. & faciet amaricare ventrem
tuum, sed in ore tuo erit dulce tanquam mel. |
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Ein ewig hoher Wert wird außer Acht gesetzet,
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Ein ewig hoher Werth wird ausser acht gesetzet,
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und was vergänglich, wird geschätzet. 109De imitatione Christi, liber III, cap. 3, v. 8 et 9:
"Promittit temporalia et parva mundus, et servitur ei aviditate magna. Ego promitto summa et aeterna, et torpescunt mortalium corda." Die Textwiedergabe und Zitierweise dieser Fußnote richtet sich nach folgender kritischen Ausgabe: De imitatione Christi libri quatuor, hrsg. von Tiburzio Lupo, Città del Vaticano 1982, S. 138. |
Und was vergänglich, wird geschätzet: 109De Imitat. Chr. Lib. 3. c. 3. promittit mundus temporalia &
parva & servitur ei aviditate magna, ego promitto summa & æterna, & torpescunt mortalium corda. |
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Doch glaubest du, bei dir und deinesgleichen
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Doch glaubest du, bey dir und deines gleichen
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sei ganz allein der Weisheit Licht,
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Sey ganz allein der Weisheit Licht,
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die aber Torheit ist vor Gottes Angesicht 110Epistola Pauli ad Corinthios I, cap. 3, v. 19: "Sapientia enim huius mundi, stultitia est apud Deum. Scriptum est enim: Comprehendam sapientes in astutia eorum."
|
Die aber Thorheit ist vor GOttes Angesicht, 1101. Corinth. 3. v. 19. Sapientia hujus mundi stultitia coram Do-
mino. |
|||
und klar erweist, dass dir am Grund der Demut fehlt,
|
Und klar erweißt, daß dir am Grund der Demuth fehlt,
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|||
dass Glaub und Hoffnung sei bei dir
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Daß Glaub und Hofnung sey bey dir
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kaum halbes Glauben, halbes Hoffen,
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Kaum halbes glauben, halbes hoffen,
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und dass die Liebe noch viel schlechter sei bestellt,
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Und daß die Liebe noch viel schlechter sey bestellt,
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die von dem Schöpfer doch so deutlich und so scharf
|
Die von dem Schöpfer doch so deutlich und so scharf
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bei Höllenstraf und für des Himmels Lohn
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Bey Höllen=Straf und für des Himmels Lohn
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uns anbefohlen wird. Du weißt, ein fauler Knecht,
|
Uns anbefohlen wird: du weist ein fauler Knecht,
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der das Gebet, das Kreuz, die Arbeit flieht, 111Evangelium secundum Matthæum, cap. 25, v. 30: "Et inutilem servum eiicite in tenebras exteriores: illic erit fletus, et stridor dentium."
|
Der das Gebett, das Creuz, die Arbeit flieht, 111Matth. 25. v. 30. Servum inutilem ejicite in tenebras exte-
riores &c. |
|||
verdient des Herren Zorn, den Fluch und das Gericht:
|
Verdient des HErren Zorn, den Fluch und das Gericht:
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Du bist ein solcher Knecht, so mache dann den Schluss
|
Du bist ein solcher Knecht, so mache dann den Schluß
|
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für dich und für die Deinen.
|
Für dich und für die Deine:
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Indessen lebt ihr fort in falscher Sicherheit.
|
Indessen lebt ihr fort in falscher Sicherheit:
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Ach! sprechet lieber jetzt als dort, da es zu spät,
|
Ach! sprechet lieber jezt, als dort, da es zu spätt,
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am schaudervollen Rand der nahen Ewigkeit:
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Am schaudervollen Rand der nahen Ewigkeit:
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"Wir Menschen ohne Sinn, wir haben weit gefehlt!" 112Liber Sapientiæ, cap. 5, v. 4 et 6: "Nos insensati vitam illorum æstimabamus insaniam, et finem illorum sine honore:{ ... (v. 5)} Ergo erravimus a via veritatis, et iustitiæ lumen non luxit nobis, et Sol intelligentiæ non est ortus nobis."
|
FWir Menschen ohne Sinn, wir haben weit gefehlt! 112Sap. 5. v. 4. & 6. Nos insensati &c. ergò erravimus a via ver-
tatis. |
|||
Weltgeist
|
Weltgeist.
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Die Predig war so ziemlich gut gemeint,
|
Die Predig war so zimlich gut gemeint,
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doch allzu lang für mich. Hingegen sag ich kurz:
|
Doch all zu lang für mich: hingegen sag' ich kurz:
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Dass mich die Strenge deiner Schlüsse
|
Daß mich die Strenge deiner Schlüsse
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noch schrecke noch verdrieße, 113Liber Proverbiorum, cap. 18, v. 2: "Non recipit stultus verba prudentiæ: nisi ea dixeris quæ versantur in corde eius."
|
Noch schrecke noch verdriesse, 113Prov. 18. v. 2. non recipit stultus verba prudentiæ.
|
|||
es kenne mich jeder, was lieget daran?
|
Es kenne mich jeder, was lieget darann?
|
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Dich schauen ja dennoch die meiste nicht an.
|
Dich schauen ja dennoch die meiste nicht an:
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Mein Liede wird allen
|
Mein Liede wird allen
|
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noch immer gefallen;
|
Noch immer gefallen:
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man höret erklingen
|
Man höret erklingen
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mit hellen, mit süßen, mit fröhlichen Laut
|
Mit hellen, mit süssen, mit frölichen Laut
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|||
das tägliche Singen:
|
Das tägliche Singen:
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|||
Der Himmel ist nicht für die Gänse gebaut.Diese Redewendung wird bereits in Predigtsammlungen des 16. Jhdts. als symptomatisch für übertriebenes Vertrauen auf die Gnade und Nachsicht Gottes zurückgewiesen. Für eine weite Verbreitung und allgemeine Bekanntheit des Spruchs schon um 1600 spricht seine Aufnahme (als Beleg unter dem Stichwort "Gente/Gänse") in ein frühes deutsches Wörterbuch von 1616. Vgl. u.a. Christliche Predigen über ettliche Sonntägliche Evangelien. [...] Gepredigt zů Lawgingen / durch Jacobum Andree / der Heiligen Schrifft Doctorn. AN. M.D.L.X. Tübingen 1562, S. 108r (digitale Reproduktion (D-Mbs)); Georg Henisch, Teütsche Sprach vnd Weißheit. Thesavrvs lingvae et sapientiae Germanicae [...], Augsburg 1616, Sp. 1497 (digitale Reproduktion (A-Wn)).
|
Der Himmel ist nicht für die Gänse gebaut.
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(geht in Eil fort)
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Geht in Eil fort:
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Christengeist und Christ |
Christen=Geist und Christ.
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Christengeist
|
Chr. Geist.
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Der Himmel ist für Gänse nicht gebaut,
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Der Himmel ist für Gänse nicht gebaut,
|
|||
doch ebenso die Hölle:
|
Doch eben so die Hölle:
|
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Zu dieser hält der laue Sinn die Schwelle
|
Zu dieser hält der laue Sinn die Schwelle
|
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in vollem Angel offen,
|
In vollem Angel offen:
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zu jenem aber wird von der Gerechtigkeit
|
Zu jenem aber wird von der Gerechtigkeit
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nur ein sehr schmales Tor den Frommen aufgetan, 114Evangelium secundum Matthæum, cap. 7, v. 13 et 14: "Intrate per angustam portam: quia lata porta, et spatiosa via est, quæ ducit ad perditionem, et multi sunt qui intrant per eam. Quam angusta porta, et arcta via est, quæ ducit ad vitam: et pauci sunt, qui inveniunt eam!"
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Nur ein sehr schmahles Thor den frommen aufgethann: 114Math. 7. v. 13. & 14. intrate per angustam portam, quia lata
porta – est, quæ ducit ad perditionem &c. |
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die durch ein ungestörtes Hoffen,
|
Die durch ein ungestöhrtes hoffen,
|
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durch muntern Glaubenseifer,
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Durch muntern Glaubens=Eifer,
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durch reine Gottesliebe
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Durch reine GOttes=Liebe
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sich mit Gewalt darum bestrebet haben,
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FSich mit Gewalt darum bestrebet haben:
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die nur die Wege der Geboten
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Die nur die Weege der Gebotten
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beherzt gegangen sind und ihrem Gott und Herrn
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Beherzt gegangen sind und ihrem GOTT und HErrn
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ihr ganzes Herze gaben.
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Ihr ganzes Herze gaben.
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Was haltest du hievon? Bekenne mir es frei,
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Was haltest du hievon? bekenne mir es frey,
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ob noch dein zager Sinn auf Forcht und Zweifel denke?
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Ob noch dein zager Sinn auf Forcht und Zweifel denke?
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Christ
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Christ.
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Nun find ich mich der Ängsten los;
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Nun find' ich mich der Aengsten loß:
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ich kenne allzu wohl der Welt verstellten Geist
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Ich kenne allzu wohl der Welt verstellten Geist,
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und seiner Lehre böse Ränke:
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Und seiner Lehre böse Ränke:
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Wie töricht, wie betäubt, wie blinde war ich doch?
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Wie thörricht, wie betäubt, wie blinde war ich doch?
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Wie oft, wie lange hab ich mich
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Wie oft, wie lange hab ich mich
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von ihme blenden lassen!
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Von ihme blenden lassen!
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Ich hasste, was ich lieben –
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Ich haßte, was ich lieben =
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und liebte, was ich sollte hassen.
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Und liebte, was ich sollte hassen.
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Nun will ich lieben das, was Liebe würdig heißt:
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Nun will ich lieben das, was Liebe würdig heißt:
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Von dieser Liebe soll mich weder Glücke,
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Von dieser Liebe soll mich weder Glücke,
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noch Trübsal, Schmerz und Leiden,
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Noch Trübsal, Schmerz und Leyden,
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noch irgendein Geschöpfe scheiden. 115Epistola Pauli ad Romanos, cap. 8, v. 35: "Quis ergo nos separabit a charitate Christi? tribulatio? an angustia? an fames? an nuditas? an periculum? an persecutio? an gladius?"
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Noch jergend ein Geschöpfe scheiden. 115Rom. 8. v. 35. quis nos separabit a charitate Christi? Tribulatio?
an angustia? &c. |
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Hast du so, wie ich seh, zum hohen Tugendbau
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Hast du so, wie ich seh', zum hohen Tugend=Bau
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den festen Grund geleget,
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Den festen Grund geleget,
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so komme nun in jene wahre Schule,
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So komme nun in jene wahre Schule,
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wo man die höchste Lieb erlernet
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Wo man die höchste Lieb' erlehrnet
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zu üben, zu verstehen:
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Zu üben, zu verstehen:
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Dann wird die Glut, die schon in deiner Brust
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Dann wird die Glut, die schon in deiner Brust
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zu glimmen scheint, in helle Flamme gehen.
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Zu glimmen scheint, in helle flamme gehen.
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Es erscheinet auf einem Hügel der Heiland an dem Kreuz und beiderseits auf den Wolken die göttliche Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. |
Es erscheinet auf einem Hügel der Heyland an dem Creuz und beyderseits auf den Wolken die Göttliche Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. |
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Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Christengeist, Christ. |
F
Barmherzigkeit
Gerechtigkeit Chr. Geist. Christ. |
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Barmherzigkeit
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Barmh.
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Dein Bitten ist erhört, mein Sohn! Sei nun getrost,
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Dein Bitten ist erhört, mein Sohn! sey nun getrost
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der Herr verleiht dir Kraft und Schutz
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Der HErr verleyht dir Kraft und Schutz.
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und sorget deiner väterlich, 116Epistola Petri I, cap. 5, v. 7: "omnem solicitudinem vestram proiicientes in eum, quoniam ipsi cura est de vobis."
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Und sorget deiner väterlich, 116Petri 5. v. 7. quoniam ipsi cura est de vobis &c.
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wer kann dir widerstehn? Er liebet dich, 117Epistola Pauli ad Romanos, cap. 8, v. 31: "Quid ergo dicemus ad hæc? si Deus pro nobis, quis contra nos?"
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Wer kann dir widerstehn? er liebet dich: 117Rom. 8. v. si Deus pro nobis, quis contra nos?
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und zwar so ungemein, dass er durch seinen Tod
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Und zwar so ungemein, daß er durch seinen Tod
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am harten Kreuzesholz, als einer Lehrerbühne,
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Am harten Creuzes=Holz, als einer Lehrer=Bühne,
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dich selbst die Kunst der Liebe lehrt: 118Evangelium secundum Ioannem, cap. 3, v. 16: "Sic enim Deus dilexit mundum, ut Filium suum unigenitum daret: ut omnis, qui credit in eum, non pereat, sed habeat vitam æternam."
Epistola Pauli ad Philippenses, cap. 2, v. 8: "Humiliavit semetipsum factus obediens usque ad mortem, mortem autem crucis." |
Dich selbst die Kunst der Liebe lehrt: 118Joan. 3. 16. sic Deus dilexit mundum &c. Philip. 2. v. 8. usque
ad mortem, mortem autem crucis &c. |
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Ach! schaue mit Bedacht das große Beispiel an, 119Liber Exodus, cap. 25, v. 40: "Inspice, et fac secundum exemplar quod tibi in monte monstratum est."
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Ach! schaue mit Bedacht das grosse Beyspiel an, 119Exod. 25. v. 40. Inspice & fac secundum exemplar, quod tibi in
monte monstratum est. |
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es fodert deine Pflicht, es ist betrachtenswert.
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Es fodert deine Pflicht, es ist betrachtens=werth:
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Erwäge und entscheide,
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Erwege und entscheide,
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wie viel, für wen und wer da leide.
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Wie viel, für wen und wer da leyde.
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Ach! warum doch wollte sterben
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Ach! warum doch wollte sterben
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für die schnöden Adams-Erben
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Für die schnöden Adams=Erben
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dein vermenschter Gott und Herr?
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Dein vermenschter GOtt und HErr?
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Ach! er liebte allzu sehr. 120Epistola Pauli ad Ephesios, cap. 2, v. 4: "Deus autem, qui dives est in misericordia, propter nimiam charitatem suam, qua dilexit nos".
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Ach! er liebte allzu sehr: 120Ephes. 2. v. 4. propter nimiam charitatem suam, qua dilexit nos.
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Sieh! Er leidet, dich zu retten
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Sieh! er leydet, dich zu retten
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aus den alten Sündeketten, 121Evangelium secundum Ioannem, cap. 3, v. 17: "Non enim misit Deus Filium suum in mundum, ut iudicet mundum, sed ut salvetur mundus per ipsum."
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Aus den alten Sünde=Ketten 121Joan. 3. v. 17. ut salvaretur mundus &c.
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Geißel, Kreuz und Dörnerqual, 122Evangelium secundum Matthæum, cap. 20, v. 19: "et tradent eum Gentibus ad illudendum, et flagellandum, et crucifigendum, et tertia die resurget."
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Geisel, Creuz und Dörner=Qual. 122Matth. 20. v. 19. tradent eum gentibus ad illudendum & flagel-
landum & crucifigendum. |
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Marter, Peinen ohne Zahl.
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Marter, Peinen ohne Zahl.
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Ach warum!
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Ach warum!
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Christ
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FChrist.
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O Leid! O Schmerz! was seh ich hier?
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O Leyd! O Schmerz! was seh' ich hier?
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Mein Schöpfer liebet mich, mich eitlen Sündenknecht!
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Mein Schöpfer liebet mich, mich eitlen Sünden=Knecht!
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Ich war bisher so oft ihm ungetreu,
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Ich war bisher so oft ihm ungetreu:
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und er, o Gütigkeit! und er verzeihet mir!
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Und er, O Güttigkeit! und er verzeihet mir!
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Ach! fließt, ihr Tränen! fließt; o Herze! brich entzwei.
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Ach! fließt, ihr Thränen! fließt: O Herze! brich entzwey.
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Gerechtigkeit
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Gerecht.
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Wie sehr gefällst du mir, nunmehr getreuer Sohn!Aufgrund der hier uneindeutigen Quelle kann dieser Vers auch folgendermaßen gelesen werden:
Wie sehr gefällst du mir nunmehr, getreuer Sohn! |
Wie sehr gefällst du mir nunmehr getreuer Sohn!
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Ich bin bereit, dich zu belohnen,
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Ich bin bereit dich zu belohnen,
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komm, so du willst, um deine Kron herbei.
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Komm, so du willst, um deine Cron herbey:
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Christ
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Christ.
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Wie? Mich soll Lorbeer zieren,
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Wie? mich soll Lorber zieren,
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da mein Erlöser hier sein Haupt mit Dörner deckt?
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Da mein Erlöser hier sein Haupt mit Dörner deckt?
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Nein: Strafe, nicht der Lohn will sich für mich gebühren.
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Nein: Straffe, nicht der Lohn will sich für mich gebühren:
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Gerechtigkeit
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Gerecht.
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O höchst beglückt und weiser Sinn,
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O höchst beglückt= und weiser Sinn,
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der die Belohnung flieht in diesem Leben,
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Der die Belohnung flieht in diesem Leben,
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damit ihm werde dort gegeben
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Damit ihm werde dort gegeben
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die Krone der Gerechtigkeit, 123Epistola Pauli ad Timotheum II, cap. 4, v. 8: "In reliquo reposita est mihi corona iustitiæ, quam reddet mihi Dominus in illa die iustus iudex: non solum autem mihi, sed et iis, qui diligunt adventum eius."
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Die Crone der Gerechtigkeit, 1232. Thimot. 4. v. 8. reposita est mihi corona justitiæ.
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die allzeit unverweslich ist.
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Die allzeit unverweßlich ist.
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Barmherzigkeit
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Barmh.
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Wer schließet nicht hieraus, dass Liebe sei das Licht,
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Wer schliesset nicht hieraus, daß Liebe sey das Licht,
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so brennet und zugleich erleuchtet,
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So brennet und zu gleich erleuchtet,
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da seiner Sinnen Aug allein auf Schätze sieht,
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Da seiner Sinnen Aug allein auf Schätze siht,
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die keines Räuber Hand entführt, 124Evangelium secundum Matthæum, cap. 6, v. 20: "Thesaurizate autem vobis thesauros in cælo: ubi neque ærugo, neque tinea demolitur, et ubi fures non effodiunt, nec furantur."
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Die keines Räuber Hand entführt, 124Math. 6. v. 20. Thesaurizate vobis Thesauros in cælo, ubi fures
non effodiunt & furantur &c. |
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wo doch die blöde Witz"Witz" ist hier mit "Vernunft, Verstand" gleichzusetzen, einer veralteten Bedeutung dieses Substantivs. Das maskuline Genus konnte sich erst zu Beginn des 18. Jhdts. vollständig gegenüber dem femininen durchsetzen. Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 30, Leipzig 1960, Sp. 861-888 (Art. "WITZ"); Dudenredaktion, Deutsches Universalwörterbuch, 7. Aufl., Mannheim/Zürich 2011, S. 2022 (Art. "Witz"). der laugesinnten Welt
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Wo doch die blöde Witz der laugesinnten Welt
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nur falschen Güterschein für die Belohnung hält.
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Nur falschen Güter=Schein für die Belohnung hält.
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Christ
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Christ.
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– Ich hab dich nicht geliebt, mein Heiland, Herr und Gott!
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= Ich hab dich nicht geliebt mein Heyland, HErr und GOtt!
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(wie betrachtend und für sich allein redend)
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Wie betrachtend und für sich allein redend.
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Beschämt erkenn ich meine Schuld.
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Beschämt erkenn' ich meine Schuld:
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Nun räche dich, hier schlage, brenne, schneide,
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Nun räche dich, hier schlage, brenne, schneide,
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nur dort in Ewigkeit erzeige deine Huld;
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Nur dort in Ewigkeit erzeige deine Huld:
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schau meines Herzens Reu, mein Leid und meine Tränen,
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FSchau meines Herzens Reu, mein Leyd und meine Thränen,
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schau mich verlornen Sohn, o Vater, gnädig an: 125Psalmus 37 (38), v. 18: "Quoniam ego in flagella paratus sum: et dolor meus in conspectu meo semper."
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Schau mich verlohrnen Sohn, O Vatter gnädig an: 125Ps. 37. v. 18. quoniam ego in flagella paratus sum & dolor meus
in conspectu meo semper. |
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Doch nur darum, weil ich auf solche Weise
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Doch nur darum, weil ich auf solche Weise
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dich ewig, ewig lieben kann.
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Dich ewig, ewig lieben kann.
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Lass doch, o liebenswertes Gut!
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Laß doch, O Liebenswerthes Gut!
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lass meine Seel und mein Gemüt
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Laß meine Seel' und mein Gemüth,
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forthin nichts anders üben,
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Forthin nichts anders üben,
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als dich allein, ach! dich alleine lieben.
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Als dich allein, ach! dich alleine lieben.
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Oh! wie lange war ich blinde
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O! wie lange war ich blinde
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in der Sünde!
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In der Sünde!
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Ich hab dich so oft betrübet,
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Ich hab dich so oft betrübet,
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so viel Böses ausgeübt:
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So viel böses ausgeübt:
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Doch hast du mich schon geliebet, 126Epistola Ioannis I, cap. 4, v. 10: "In hoc est charitas: non quasi nos dilexerimus Deum, sed quoniam ipse prior dilexit nos, et misit Filium suum propitiationem pro peccatis nostris."
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Doch hast du mich schon geliebet, 1261. Joan. 4. v. 10. Deus prior dilexit nos &c.
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ich hab dich so spät geliebt. 127Sancti Augustini Confessiones, liber X, cap. 27 (38): "Sero te amavi, pulchritudo tam antiqua et tam nova, sero te amavi!"
Die Textwiedergabe und Zitierweise dieser Fußnote richtet sich, abgesehen von der Wiedergabe des Buchstaben "v", nach folgender kritischer Ausgabe: Augustinus (Sancti Augustini), Confessionum Libri XIII (Corpus Christianorum Series Latina XXVII), hrsg. von Lukas Verheijen, Turnholt 1981, S. 175. |
Ich hab dich so spätt geliebt: 127S. Aug. Lib. 10. Conf. c. 27. serò te amavi.
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Ach! wie gerne will ich tragen
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Ach! wie gerne will ich tragen
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Kreuz und Plagen,
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Creuz und Plagen,
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Krankheit, Elend, Hohn und Spott
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Krankheit, Elend, Hohn und Spott
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wegen deiner, großer Gott!
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Wegen deiner, grosser GOtt!
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Oh! wie lange etc. 128Epistola Pauli ad Romanos, cap. 8, v. 36: "(sicut scriptum est: Quia propter te mortificamur tota die: æstimati sumus sicut oves occisionis)."
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O wie lange &c. 128Rom. 8. v. 36. propter te mortificamur tota die &c.
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Gerechtigkeit
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Gerecht.
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Ein so zerknürschter Geist, –
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Ein so zerknürschter Geist, =
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Barmherzigkeit
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Barmh.
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– der Buße schönste Frucht,
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= Der Busse schönste Frucht,
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Gerechtigkeit
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Gerecht.
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so heißer Tränen Menge
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So heisser Thränen=Menge
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Barmherzigkeit
|
Barmh.
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|||
vergnüget meinen Wunsch, –
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Vergnüget meinen Wunsch, =
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Gerechtigkeit
|
Gerecht.
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– erweichet meine Strenge.
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= Erweichet meine Strenge:
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Dem Schöpfer sei Lob, Ehr und Ruhm,
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Dem Schöpfer sey Lob, Ehr und Ruhm,
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in dessen höchsten Namen
|
In dessen höchsten Namen
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sich dieses Liebesfeur erhob.
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FSich dieses Liebes=Feur erhob:
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Barmherzigkeit
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Barmh.
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Beglückte Brunst!
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Beglückte Brunst! "gerecht: erwünschte Flammen,
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Gerechtigkeit
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Erwünschte Flammen!
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Barmherzigkeit
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Barmh.
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Dein Fleiß, o edler Tugendgeist!
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Dein Fleiß, O edler Tugend=Geist!
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hat sie befördert und ernährt.
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Hat sie befördert und ernährt:
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Durch euer beiden Hilf und Gnade
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Durch euer beyden Hilf und Gnade
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ward ihre Kraft vollkommen und bewehrt. 129Psalmus 84 (85), v. 11: "Misericordia, et veritas obviaverunt sibi: iustitia, et pax osculatæ sunt."
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Ward ihre Kraft vollkommen und bewehrt: 129Ps. 84. v. 4. Misericordia & veritas obviaverunt sibi, justitia
& pax osculatæ sunt. |
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Gerechtigkeit
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Gerecht.
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O wenn die Menschen sollten
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O wenn die Menschen sollten
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nach gleichen Liebesflammen streben,
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Nach gleichen Liebes=Flammen streben,
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anstatt in weichen Blumen
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Anstatt in weichen Blumen
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der lauen Zärtlichkeit zu leben,
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Der lauen Zärtlichkeit zu leben,
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so würde auch hingegen
|
So würde auch hingegen
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in meinen Richterhänden
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In meinen Richter=Händen
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das Flammenschwert in Blumen sich verwenden. 130Prophetia Ieremiæ, cap. 18, v. 8: "Si pœnitentiam egerit gens illa a malo suo, quod locutus sum adversus eam: agam et ego pœnitentiam super malo, quod cogitavi ut facerem ei."
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Das Flammen=Schwerd in Blumen sich verwenden. 130Jer. 18. v. 8. Si pœnitentiam egerit gens illa, agam & ego
pœnitentiam super malo, quod cogitabam, ut facerem ei. |
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Geschwärzter Wolken Hitze,
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Geschwärzter Wolken Hitze,
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Wind, Hagel, Donner, Blitze
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Wind, Hagel, Donner, Blitze
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zerteilt in sanften Regen
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Zertheilt in sanften Regen
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der Klang von Glockenerz:
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Der Klang von Glocken=Erz:
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Auch so kann mich bewegen,
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Auch so kann mich bewegen,
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die Rach in Huld verkehren,
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Die Rach' in Huld verkehren,
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den Untergang verwehren
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Den Untergang verwehren
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ein reuevolles Herz.
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Ein Reue=volles Herz:
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Geschwärzter etc.
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Geschwärzter &c.
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Christengeist
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Chr. Geist.
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Seht nun, ihr Sterblichen! seht hier am Schädelberg
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Seht nun, ihr Sterblichen! seht hier am Schedelberg
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an eurem Heiland selbst der Liebe Vorbild an,
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An eurem Heiland selbst der Liebe Vorbild an,
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wie man den Geist der Welt, der durch das laue Tuen
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Wie man den Geist der Welt, der durch das laue Thuen
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so viele tausend Seelen
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FSo viele tausend Seelen
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in das Verderben führt, verbannen muss und kann. 131Evangelium secundum Ioannem, cap. 13, v. 15: "Exemplum enim dedi vobis, ut quemadmodum ego feci vobis, ita et vos faciatis."
|
In das Verderben führt, verbannen muß und kan. 131Joan. 13. 15. Exemplum dedi vobis, ut, quemadmodum ego
feci, ita & vos faciatis. |
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Ihr wisset aus dem Bibelgrund,
|
Ihr wisset aus dem Bibelgrund,
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dass weder kalt' noch warme Herzen
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Daß weder kalt= noch warme Herzen
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sind gleich den ekelhaften Speisen,
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Sind gleich den eckelhaften Speisen,
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der Schöpfer würft sie aus dem Mund: 132Apocalypsis Ioannis, cap. 3, v. 16: "sed quia tepidus es, et nec frigidus, nec calidus, incipiam te evomere ex ore meo."
|
Der Schöpfer würft sie aus dem Mund: 132Apoc. 3. v. 16. quia tepidus es, & nec frigidus nec calidus,
incipiam te evomere ex ore meo. |
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Wer nicht mit Eifer, Müh und Fleiß
|
Wer nicht mit Eifer, Müh und Fleiß
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lauft nach den rechten Ziel, erlanget nicht den Preis. 133Epistola Pauli ad Corinthios I, cap. 9, v. 24: "Nescitis quod ii, qui in stadio currunt, omnes quidem currunt, sed unus accipit bravium? sic currite ut comprehendatis."
|
Lauft nach den rechten Ziel, erlanget nicht den Preis. 1331. Corinth. q. 24. Nescitis, quòd ii, qui in stadio currunt, om-
nes quidem currunt sed unus accipit bravium. |
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Ein Krieger, der im Streit nicht Mut und Stärke zeigt, 134Epistola Pauli ad Timotheum II, cap. 2, v. 5: "Nam et qui certat in agone, non coronatur nisi legitime certaverit."
|
Ein Krieger, der im Streit nicht Muth und Stärke zeigt, 134Thim. 2. v. 5. Nemo coronabitur, nisi qui legitimè certaverit.
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verdienet nicht die Siegeskrone.
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Verdienet nicht die Sieges=Krone.
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Der Seelenbräutigam verschließt dem Jungfernchor
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Der Seelen=Bräutigam verschließt dem Jungfern=Chor
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das Tor der Hochzeit-Wohne;
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Das Thor der Hochzeit=Wohne,
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warum? Sie hatten nur verschlafen,
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Warum? sie hatten nur verschlaffen
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der Ampeln Öl in Zeiten herzuschaffen. 135Evangelium secundum Matthæum, cap. 25, v. 10: "Dum autem irent emere, venit sponsus: et quæ paratæ erant, intraverunt cum eo ad nuptias, et clausa est ianua."
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Der Ampeln Oel in Zeiten herzuschaffen: 135Math. 25. v. 10. Dum autem irent emere, venit sponsus &c.
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So wachet dann, bemüht, beeifert euch: 136Evangelium secundum Matthæum, cap. 25, v. 13: "Vigilate itaque, quia nescitis diem, neque horam."
Evangelium secundum Lucam, cap. 13, v. 24: "Contendite intrare per angustam portam: quia multi, dico vobis, quærunt intrare, et non poterunt." |
So wachet dann, bemüht, beeifert euch: 136Ibid. 1. v. 13. Vigilate itaque &c. Luc. 13. v. 24. contendite
intrare per angustam portam. |
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Es kostet eure Seelen
|
Es kostet eure Seelen,
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ein unermessnen Wert, den Wert von Jesu Blut. 137Epistola Petri I, cap. 1, v. 18 et 19: "Scientes quod non corruptibilibus auro, vel argento redempti estis de vana vestra conversatione paternæ traditionis: sed pretioso sanguine quasi agni immaculati Christi, et incontaminati".
|
Ein unermeßnen Werth, den Werth von JESU Blut: 137Pet. 1. v. 18. Non corruptibilibus auro vel argento redempit
estis – – sed pretioso sanguine – Christi &c. |
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Verkehret mit Gewalt das Eis in helle Glut;
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Verkehret mit Gewalt das Eis in helle Glut:
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ach! lernet Gott nach euren Pflichten lieben,
|
Ach! lehrnet GOtt nach euren Pflichten lieben,
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denn dieses ist allein die Kunst,
|
Denn dieses ist allein die Kunst,
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die euch vor ihm gerecht und heilig macht.
|
Die euch vor ihm gerecht und heilig macht.
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Ohn dieser ist all' andrer Tugendschein
|
FOhn dieser ist all = andrer Tugend=Schein
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nur Schatten, Nebel, Rauch und Nacht. 138Epistola Pauli ad Ephesios, cap. 3, v. 18 et 19: "ut possitis comprehendere cum omnibus sanctis, quæ sit latitudo, et longitudo, et sublimitas, et profundum: scire etiam supereminentem scientiæ charitatem Christi, ut impleamini in omnem plenitudinem Dei."
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Nur Schatten, Nebel, Rauch und Nacht: 138Ephes. 3. v. 19. Ut possitis comprehendere – – supereminentem
scientiæ charitatem &c. |
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Zu solchem Ende lasst vor allen Dingen
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Zu solchem Ende laßt vor allen Dingen
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sein erst' und größtes Hauptgebot
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Sein erst= und gröstes Haubt=Gebott
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für euch das erst' und größte sein
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Für euch das erst= und größte seyn
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all' anderer Geschäften: 139Evangelium secundum Lucam, cap. 10, v. 42: "Porro unum est necessarium. Maria optimam partem elegit, quæ non auferetur ab ea."
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All=anderer Geschäften: 139Luc. 10. v. 42. Porro unum est necessarium &c.
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Liebt ihn aus ganzer Seel, Gemüte, Herz und Kräften.
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Liebt ihn aus ganzer Seel, Gemüthe, Herz und Kräften.
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Christ, Christengeist, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, samt einem Chor eifriger Christen
|
Alle: samt einem Chor eifriger Christen.
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Heiland! Schöpfer! Herr und Gott!
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Heiland! Schöpfer! HErr und GOtt!
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Du hast dich zum Lehremeister
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Du hast dich zum Lehremeister
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höchster Liebe dargestellt,
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Höchster Liebe dargestellt,
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dein so schmerzenvoller Tod
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Dein so schmerzen=voller Tod
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sei zum Schrecken lauer Geister,
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Sey zum Schrecken lauer Geister,
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die nur lieben diese Welt. 140Evangelium secundum Lucam, cap. 2, v. 34: "Et benedixit illis Simeon, et dixit ad Mariam matrem eius: Ecce positus est hic in ruinam, et in resurrectionem multorum in Israel: et in signum, cui contradicetur".
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Die nur lieben diese Welt: 140Luc. 2. v. 34. Ecce positus est hic in ruinam & in resurrectio-
nem multorum. |
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Barmherzigkeit, Gerechtigkeit
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Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
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Wohl dem, der das Gebot der Liebe
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Wohl dem, der das Gebott der Liebe
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mit Fleiß zu üben ist bedacht; 141Liber Ecclesiastici, cap. 3, v. 4: "Qui diligit Deum, exorabit pro peccatis, et continebit se ab illis, et in oratione dierum exaudietur."
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Mit Fleiß zu üben ist bedacht: 141Eccli. 3. v. 4. qui diligit Deum, exorabit pro peccatis, & con-
tinebit se ab illis, & in oratione dierum exaudietur. |
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weh dem, der sich derselben Triebe
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Weh dem, der sich derselben Triebe
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aus Trägheit nicht zunutzen macht. 142Epistola Pauli ad Corinthios I, cap. 16, v. 22: "Si quis non amat Dominum nostrum Iesum Christum, sit anathema, Maran Atha."
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Aus Trägheit nicht zu Nutzen macht. 1421. Corinth. 2. v. 22. Qui non diligit – – sit anathema.
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Heiland! Schöpfer etc.
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Heiland! Schöpfer &c.
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Alles zur Ehre GottesDie (hier aufgelöste) Abbreviatur "A. Z. E. G." ist eine Verkürzung von "A. Z. G. E. G.", das für "Alles zu größerer Ehre Gottes" steht. Bei dieser Formel handelt es sich um die deutsche Übersetzung von "Omnia ad maiorem Dei gloriam", dem lateinischen Leitspruch der Jesuiten. Der deutsche Wortlaut ist seit Mitte des 18. Jhdts. als Schlussarabeske geistlicher Druckwerke aus dem Umkreis des Ordens nachweisbar, die lateinische Floskel bzw. die entsprechende Abkürzung "O. A. M. D. G." schon vor 1600. Vgl. u.a. Kurt Adel, Das Jesuitendrama in Österreich, Wien 1957, S. 6.
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A. Z. E. G.
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